"unser Firmengründer hat heute mit dem Unendlichen fusioniert"
Der Firmengründer der "Hudsucker Company" hat spektakulär Selbstmord begangen. Also schmiedet der Aufsichtsrat einen Plan, die Firma zu sanieren. Sie wollen einen Trottel zum Leiter machen und nachdem die Firma den Bach runtergegangen ist, die Firma billig aufkaufen. Ihr ausgewählter Leiter wird der kleine Postbeamte Norville Barnes, der zwar naiv ist, aber eine geniale Idee hat.
Hudsucker ist eine stellenweise wirklich geniale Wirtschafts-/Gesellschaftssatire. Die Story startet kurz vor Sylvester 1958 in einer Art fiktivem New York (das beim Freefall Skydiving des Firmenchefs irgendwie aber mehr wie Gotham City aussieht). Der Muster-Ausbeuterbetrieb und global Player soll lt. Plan des Restvorstands übernommen werden, dafür soll der Aktienpreis in den Keller sinken und um dies zu erreichen soll eine Null in den Sessel des Vorstandsvorsitzenden gehievt werden.
Hier entwickelt Hudsucker beinahe schon seine lustigsten Momente, als das Landei Norville eine Stelle in der Postsortierung bekommt. Was hier als Arbeitsplatz geschildert wird kann man nur noch grotesk nennen, ist aber irgendwo immer noch in der Nähe der Realität. Das Ambiente des Arbeitsplatzes, die "professionelle" Einweisung, der verhinderte Komiker im Fahrstuhl und als Krönung natürlich der blaue Brief sind einfach nur ebenso schräg wie amüsant.
Nachdem Norville als Storhmann auf dem Chefsessel Platz genommen hat geht von dem Biss aber ein wenig flöten. Ist die Umsetzung des Zettels mit dem "O" noch ganz amüsant und für die Firma ungewollt lukrativ, fand ich die Geschichte mit der Reporterin nicht mehr so auf dem vorigen Niveau. Diese enttarnt den neuen Big Boss schnell als totale Niete, der sich natürlich auch stante pede in sie verknallt, mit den üblichen Folgen.
Dennoch schaffen es die Coen Brüder, wie in den meisten ihrer Werke, spaßige Unterhaltung abseits der Norm zu schaffen. Auch Hudsucker ist sehr originell ausgefallen. Aus der einfachen Prämisse, ähnlich wie im Eddie Murphy Film die Glücksritter, eines normalen Menschen der an die Spitze eines Unternehmens kommt, machen die beiden eine prima Satire draus, die leider in der zweiten Halbzeit etwas nachläßt. Wer den Coen Humor mag, sollte dem Film eine Chance geben.
7/10