Review

Ein Kumpel von mir hat vor ein paar Monaten mal gesagt, dass ich mir den Film unbedingt ausleihen müsse, "The Royal Tenenbaums" sei nicht schlecht und verfüge darüber hinaus über einen genialen Soundtrack. Da war den selben Musikgeschmack haben, hab ich mir den Film sofort aufgenommen, sobald er auf Premiere lief.

Was den Soundtrack anbelangt muss ich meinem Kumpel voll beipflichten, wohl seit "High Fidelity" bzw. mit "High Fidelity" der Beste, den ich bisher in einem Film gehört habe. Zumal die Lieder perfekt das Gezeigte auf dem Bildschirm untermalen, alles ein wenig melancholisch und gefühlvoll. Es geht um die Tenenbaums. Dort sind Royal und Etheline Tenenbaum, die Eltern dreier Kinder. Chas, Richie und Margo. Alle drei waren zur Jugendzeit kleine Genies. Chas gründete in der 7. Klasse schon seine eigene Firma und züchtete Dalmatiner-Mäuse. Margo komponierte Theateraufführungen und Richie war ein Tennis-Star. Doch nun, im Erwachsenenalter, ist alles anders. Alle drei sind gescheiterte Existenzen. Zudem leben Royal und Etheline schon seit der Jugend der Kinder getrennt. Doch nun möchte Royal seine Kinder wieder sehen und gibt vor, bald zu sterben, um somit Eintritt ins Haus der Tenenbaums zu erlangen. Dort gibt es verschiedene Meinungen über das Wiederauftauchen des Vaters bzw. Mannes. Noch dazu werden wieder alte Geschichten angesprochen bzw. zu Ende erlebt...

Ja, "The Royal Tenenbaums" ist einer der Filme, die eigentlich von vorn bis hinten konstant durchlaufen, es gibt keine enormen Längen, aber auch keine Klimaxen oder Höhepunkte, auch gegen Ende gibt es logischerweise auch nichts, was man einen Showdown nennen könnte. Die Charaktere sind meines Erachtens sehr gut gewählt, vor allem die von Richie und Chas, die mir mit Abstand am Sympathischsten waren. Luke Wilson und Ben Stiller machen ihre Sache aber auch dementsprechend gut. Der Rest der Schauspielerriege ist für mich Mittelmaß, auch ein Gene Hackman oder Gwyneth Paltrow überzeugen nicht so wie oben Genannte.

Doch die Tatsache, dass es einfach keine Höhepunkte oder so etwas wie einen Magic Moment gibt, lässt den Film eher zum Mittelmaß verkommen, vor dem "The Royal Tenenbaums" letztendlich auch nur aufgrund des überragenden Soundtracks verschont wird. So ist "The Royal Tenenbaums" nicht unbedingt kurzweilige, auch nicht langweilige, aber solide Unterhaltung, die keine so ausschweifenden Lachmuskelreiz-Szenen enthält wie Komödien wie "Meine Braut, ihr Vater und ich" oder Ähnliches. Doch das möchte "The Royal Tenenbaums" ja auch nicht sein, vielmehr stellt der Film eine etwas ironische Geschichte dar, die aber durchaus ihre ernsten Momente hat. 6,5/10 Punkte

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