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Eddie Dunford ist ein junger, ehrgeiziger Reporter. Er arbeitet als Polizeikorrespondent der Yorkshire Post. Eddie ist - genau wie die restlichen Einwohner seiner Stadt - traumatisiert von den Ereignissen um mehrere rätselhafte Kindermorde. Es gibt noch keine Spur zum Täter, der von allen nur der Yorkshire Ripper genannt wird. Dennoch nimmt Dunford die Fährte auf und kommt einer Verschwörung auf die Spur, die bis in die höchsten Polizeikreise reicht. Auch ranghohe Vertreter von Wirtschaft, Presse und Verwaltung scheinen in das gigantische Komplott verstrickt zu sein.

Der erste Teil der britischen Trilogie rund um einen wahren Serienmörder führt ins Jahr 1974. Mittlerweile verschwand das dritte Schulmädchen und wir nehmen in Person des jungen Journalisten Edward an dessen Ermittlungen zum Fall teil. Von der Polizei ist dabei eher geringe Hilfe zu erwarten, denn diese wird hier als durch und durch korrupt geschildert und ist selber an der Auflösung wenig interessiert, im Gegenteil werden sogar Information vorenthalten und verschleiert.
Der Film macht es einem aber ziemlich schwer. Unser Held ist dabei ein ziemlicher Schwachpunkt. Nicht nur das er ständig  am rauchen und saufen ist (das wär ja noch lebensnah), auch sein Charakter ist schwer als Protagonist zu bezeichnen. Der Bursch ist recht unsympathisch gezeichnet, tappt aus Naivität so ziemlich in jedes Fettnäpchen und bumst einfach mal so mit der Mutter eines der verschwundenen Mädchen, so stell ich mir wirklich ein Vorbild vor. Zudem sind die Ermittlungen eher schmalbrüstig, die wichtigen Infos ermitteln die Kollegen (und werden zum Dank dafür umgebracht) und die eigenen Schlußfolgerungen scheinen eher ausgewürfelt worden zu sein. Sherlock Holmes hätte jedenfalls keinen Grund neidisch zu sein.
Immerhin hat schön das typisch englisch Flair der 70er Jahre eingefangen. Die Farben und Atmosphäre wurden recht düster gehalten, nur an Tempo mangelt es etwas. Red Riding spielt sich eigentlich wie in typischer Fernseh Krimi, es fehlt da ein wenig an greifbarer Spannung, auch wenn der gute Eddie ständig verkloppt wird und am Ende sogar richtigen Folterungen unterzogen wird. Das Final wurde auch recht offen konstruiert. Wer der Killer ist, wird nicht ganz klar, der Top-Kandidat hierfür läßt zwar einen verdächtigen Nebensatz fallen, der aber auch anders gedeutet werden kann. Auch Edwards Schicksal wird geschickt offen gelassen, stirbt er nach seinem Amoklauf oder nicht? Die schnelle Blende zum Abspann gibt da keine Antwort, aber man soll ja auch die anderen beiden Teile anschauen.
5/10

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