Manchmal erweist sich der Griff in den "Grabbeltisch" als ein kleines Wunder - dieses Wunder hier heißt: "Give 'em hell, Malone!" und stammte aus einer Schütte mit vielen DVD-Filmen ab 18 und alle für nur einen Euro. Da fragt man nicht lange nach der Qualität der Streifen, denn wirklich falsch machen, kann man da eigentlich nichts. Und wenn sich dann einer der Filme sogar als kleine Action-Perle erweist, freut man sich doppelt.
Der Privatdetektiv Malone bekommt über einen Mittelsmann den Auftrag, aus einem Gebäude mit vielen Gangstern einen Metallkoffer zu holen. Dies gelingt ihm, wenngleich er dabei angeschossen wird. In dem Koffer findet er nur eine Puppe, weshalb er herausfinden möchte, wer ihn diesen gefährlichen Auftrag zugemutet hat und vor allem warum. Hinzu kommt, dass der Gangsterboss Whitmore inzwischen eine Reihe von Killern ebenfalls auf Malone angesetzt hat.
Das klingt nach viel Action und dies bietet der Film auch, insbesondere am Anfang. Selten habe ich eine so bleihaltige, blutige und auch brutale Eingangssequenz wie zu diesem Film gesehen. Auch wenn diese Höhe im weiteren Verlauf des Films nicht immer in gleicher Weise erreicht wird, kann die Eröffnung dieser Hommage an den Film Noir mehr als nur überzeugen. Die Brutalität so mancher Einstellung wird aufgebrochen durch die ironischen Kommentare der Figuren - vor allem von Malone selber (meist aus dem Off). Hier wird erkennbar, dass der Film sich an keiner Stelle wirklich ernst nimmt, was wohl einige der negativen Kritiker missverstanden haben. Ich musste immer wieder schmunzeln, insbesondere wenn andere Genreklassiker zitiert wurden.
Die Schauspieler haben meiner Ansicht nach ihren Job ganz gut erledigt. Thomas Jane mimt einen "coolen" Malone und hat in Gregory Harrison (als Gangstboss Whitmore) einen guten Gegenspieler. Wer das Spiel von Ving Rhames (als Killer) kritisiert, der sollte sich fragen, was er denn erwartet hat, das ist halt Ving Rhames und "Schauspielern" sollte man wirklich nicht von ihm erwarten, dafür hat er andere Qualitäten.
Mir hat der Film von Russell Mulcahy so viel Spaß gemacht, dass ich ihn gleich ein zweites Mal geschaut habe. Schade, dass es zu der angekündigten Fortsetzung nicht mehr gereicht hat, die hätte ich mir wahrscheinlich sogar mehr als nur einen Euro kosten lassen ;-)