Ein Koffer mit geheimnisvollem Inhalt (das „Wesen des Glücks“) ist der Nagel zum Schicksal des toughen Privatdetektivs namens Malone, der Kugeln wegsteckt wie Mückenstiche und sich schon mal von seiner Mutter in einem Altenheim auf dem Couchtisch zusammenflicken läßt. Hinter der Beschaffung des Koffers steckt die attraktive Auftraggeberin Evelyne, die damit ihren entführten Bruder zu retten versucht. Doch Gangsterboss Whitmore hat mit dem schwarzen Schläger Boulder und dem Pyro-Psychopathen „Matchstick“ zwei extrem harte Hunde auf seiner Seite...
Es ist zwar nicht ganz so, wie der Spruch auf dem Cover („Last Man Standing“ trifft auf „Sin City“) verspricht, doch immerhin hält der Actionfan mit „Give 'Em Hell, Malone“ einen hübsch stilisierten, allemal auffallend brutalen B-Film in seinen Händen, der zwar nicht die ganz große Kunst des Genres bietet, dafür aber durchgängig unterhaltsam ist. Auf extreme Verfremdungen à la „Sin City“ hat Russell Mulcahy, der hier mal wieder an seine besseren Arbeiten anknüpfen konnte, zudem verzichtet, so dass der oben zitierte Vergleich eh hinkt. Eher ist es so, dass Mulcahy hier die Motive der Hardboiled-Privat-Eye-Movies um Humphrey Bogart in die Neuzeit transportiert konnte („Die Spur des Falken“ wird ausgiebig zitiert), um bewußt einen Kontrapunkt zur hemdsärmligen Toughness von John MacLane und Konsorten zu setzen. Das alles ist gefällig abgefilmt worden, wobei man aber immer merkt, daß man es vom Budget her nicht mit einer Major-Produktion zu tun hat. Richtig ärgerlich ist eigentlich nur, dass Mulcahy sein funkelndes Kabinettstückchen – eine wohlfeile, gut fünfminütige Schießerei – als Opener verschwendet. Auf DVD (16:9) letterboxed (2,35:1). Mit Thomas Jane, Ving Rhames, Elsa Pataky, Gregory Harrison u.a.
© 2010, DIE ANGST SITZT NEBEN DIR. Selbstverlag Frank Trebbin
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