Was für ein Anfang...16.06.2010
...und was für eine Verschwendung! Gute Darsteller, ein handwerklich solider Regisseur, Blut, Schießerei, eine geheimnisvolle Dame - und ein Drehbuch des Grauens, welches von Minute zu Minute immer langweiliger wird und dem Zuseher den Film aber sowas von madig macht. Und dabei hat es doch so gut angefangen, mit einer wirklich hervorragend inszenierten Schießerei, dazu passendem hartem Kommentar aus dem Off, mit einer abgeschossenen Nase...aber das war es dann auch schon mit der guten Action, denn der Rest des Films kann an diesen hohen Standard der ersten fünf Minuten zu keiner Zeit mehr anknüpfen. Man weiß als Zuseher auch nicht so recht, wohin die Reise gehen soll, denn leider wiederholt auch Doug Hutchinson als Bösewicht hier nur seine Rolle aus dem Punisher - War Zone, was dort wie hier zu comichafter Übertreibung führt, die dem Treiben in beiden Fällen nicht gut tut.
Gut tut diesem Film hingegen Thomas Jane in der Rolle des superharten Privatschnüfflers Malone. Dieser bringt in den ersten Minuten des Films im Auftrag eines unbekannten Klienten einen Koffer an sich, wird dabei verletzt, läßt sich von seiner im Altenheim lebenden Mutter verarzten und zieht dann wieder los. Toll. Zehn Minuten lang standing ovation. Denn auch die Hintergrundgeschichte - Familie tot, Malone so hart, daß er einem der Mörder das Herz mit bloßen Händen aus dem Brustkorb gerissen hat - ist in Ordnung, ebenso wie der erste Auftritt von Ving Rhames. Dann aber geht es steil bergab. Letzlich geht es darum, einem Gangsterboß den Weg raus aus dem Verbrechen zu verhelfen, den Anreiz, hier zu assistieren, findet Malone in seiner eigenen Familie, und alle, die dabei mittun, sind an sich Beiwerk. Fallobst. Schnell vergessen. Hölzern.
Der Film ist ohnehin recht kurz, was ganz in Ordnung ist, denn ansonsten hätte ich hier noch mehr Punkte abgezogen. Es gibt schlechte Computerfeuereffekt, bei denen ich nicht mehr einsehe, darüber nicht zu meckern - echtes Feuer kann doch nicht soviel teurer sein, B-Film hin, B-Film her. Spannung geht dem Film dann leider auch sehr schnell ab, und weil sich damit einhergehend auch noch die Action verabschiedet, guckt man den Film relativ teilnahmslos zu Ende, sieht hier und da eine ganz knappe Schießerei, ärgert sich nicht über die vergeudete Lebenszeit, freut sich aber auch nicht über eine vermeintliche Wiederbelebung des Detektivfilms, denn dazu ist dieser Beitrag hier zu schwach auf der Brust. Wie eingangs erwähnt...ein echt starker Beginn, aber danach ist nicht mehr viel...5/10.