Malone (Thomas Jane) soll eigentlich bloß einen Routinejob ausführen und seinem Auftraggeber einen bestimmten Koffer besorgen. Aus dem Routinejob wird ein ziemliches Blutbad und als Malone den Koffer schliesslich hat, öffnet er ihn aus reinerNeugier. Darin befindet sich ausser einigem Zeitungspapier nur eine kleine Elefanten-Figur...
Fortan hat er nicht nur ein Problem mit seinem Auftraggeber, sondern auch mit dem Gangster-Boss Whitmore (Gregory Harrison), der ihm seinen Bodyguard Boulder (Ving Rhames) und den Psychopathen Matchstick (Doug Hutchison) auf den Hals hetzt.
"Give `Em Hell Malone" von Regisseur Russell Mulcahy (Highlander) verspricht vom Titel her eine ganze Menge. Dementsprechend furios und blutrünstig startet der Streifen mit einer wilden Schiesserei, die so richtig Laune macht - allerdings bloß für ungefähr drei bis vier Minuten. Als nämlich die Masse der bösen Jungs gekillt ist, offenbaren sich schlagartig mehrere grosse Mankos dieses Streifens.
Da wäre mal gleich das hinten wie vorne mangelnde Budget zu nennen. Man sieht dies an der Qualität der Darsteller, der Action-Szenen, der Locations, der ganzen technischen Machart usw. usw. Hier war Schmalhans mal wieder eindeutig Küchenmeister!
Der nächste Schwachpunkt offenbart sich in den einzelnen Figuren. Anfangs anhand derer des mit dem Koffer flüchtenden Gangsters, Malone`s "Mom", die im Altersheim residiert und seine Wundversorgung übernimmt, dem Gangsterboss selbst u.a.
Man hat nahezu sofort den Eindruck es hier mit sehr oberflächlichen Charakteren zu tun zu haben, die alle comichaft überzogen dargestellt werden.
Der Comic-Charakter, nicht nur der einzelnen Figuren, sondern auch der ganzen Story zieht sich dann auch nahtlos bis zum Ende wie ein roter Faden durch den ganzen Film.
Überzeugen kann die ganze Chose aber leider nur bedingt, denn oftmals wirkt das Ganze etwas zu krampfig um wirklich cool oder gar witzig zu sein.
An dieser Stelle muß man vielleicht erwähnen dass der Streifen auch noch eine Film-Noir-Komponente hat, die eine Verbindung mit den comichaften sonstigen Zutaten eingehen sollte.
Ja, sollte, denn mehr als die typischen Zutaten à la Malone`s Bogart Look, die undurchsichtige Femme Fatale Evelyn und Malone`s Off-Kommentare hat der Streifen in Sachen Film-Noir nicht auf der Pfanne. Hier handelt es sich um blosse Anleihen an grosse Vorbilder, plakativ umgesetzt, aber ohne jede Form von Tiefe. In Verbindung mit der anfänglichen Gewalt und den immer wieder eingestreuten komischen Einlagen geht "Malone" in etwa in die Richtung, die "Sin City" vor einigen Jahren einschlug, bloß mehrere qualitative Stockwerke tiefer angesiedelt.
Das Script von Mark Hosack schafft es einfach nicht über eine episodenhafte Ebene hinwegzukommen. Man hat hier den Eindruck, von allen erfolgversprechenden Zutaten ein wenig serviert zu bekommen, ohne allerdings jemanden in Reihen der Macher zu haben, der daraus auch ein stimmiges Ganzes machen konnte.
Insgesamt hängt der Streifen nach den Anfangsminuten total durch. Immer wieder gibt es mal ein paar Action-Szenen, die meistens nicht allzu inspiriert sind und zudem noch vereinzelt ziemlich dilettantisch umgestzt wurden.
Die Charaktere sind ziemlich leblos und uninteressant, einzig Matchstick, der zwar nervt, aber wenigstens als passabler Psychopath durchgeht, macht hier eine Ausnahme.
Da hilft es auch nicht mit Thomas Jane und Ving Rhames zwei namhafte Darsteller im Cast zu haben. Sowohl Malone als auch Boulder können als Charaktere trotz etwas an drehbuchtechnischem Background praktisch nie überzeugen. Genausowenig wie Evelyn, die von der Spanierin Elsa Pataky gespielt wird. Die Dame fällt zumindest in der Originalversion eigentlich bloß durch ihren seltsamen Akzent auf.
Zur Regie muss ich hier doch auch noch ein Wort loswerden, denn hier saß Russell Mulcahy mal wieder auf dem Regiestuhl...
Der Australier, der über Video-Clips zum Film kam und mit "Highlander" einen Klassiker schuf ist inzwischen sowas von abgestürzt, dass man es kaum glauben mag.
Wie in seinen Filmen nach "Highlander" gelingt es ihm auch hier nur bedingt einen halbwegs passablen Film zu schaffen. Irgendwie holpert die Inszenierung so vor sich hin, ohne auch bloß den Funken einer Inspiration oder auch der mindesten Menge an regietechnischer Routine um das Ganze wenigstens etwas besser ausschauen zu lassen.
Im Angesicht von "Malone" und dem Rest der Filmographie von Mulcahy kann man eigentlich bloß zum Schluß kommen, dass "Highlander" wohl sowas wie seine vorzeitige kreative Ejakulation darstellt und das Pulver damit endgültig verschossen war.
Fazit: Bei weitem kein "Must-See" wie man anhand diverser Reviews vielleicht vermuten könnte! Für Freunde der etwas härteren Gangart sind die Einstiegsminuten zwar durchaus sehenswert, der Rest ist dafür kaum der Rede wert.(5,5 von 10 möglichen Punkten)