Review

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Irgendwann am Ende der Neunziger lief im Spätprogramm von Sat1 dieser Italo-Streifen und ich zappte dann hinein, als gerade irgendjemandem ein Auge rausgepult wurde. Damals war ich sehr verdutzt, übertraf diese exploitative Bildlichkeit damals doch drastisch das Maß an zeigbarer Gewalt im deutschen Fernsehen.

Schnell die Fernsehzeitschrift zur Hand. "Black Zombies" also. Regisseur? Mir unbekannt. Italien? Also billig. 1991? Spät dran.

Kennt jemand das aufregende Gefühl, das man früher als Jugendlicher hatte, wenn im Fernsehen mal etwas Unerwartetes zu sehen war und man dachte, dass da jemandem ein Fehler unterlaufen war und man gerade großes Glück oder Unglück habe, etwas eigentlich Verbotenes zu sehen? Eventuell eine Vagina, einen Penis oder gar beides gleichzeitig? Oder zumindest eine erkennbar ungeschnittene Version eines berüchtigten Horror- oder Actionfilms?

So ging es mir mit "Black Zombies"! 

Für ungefähr fünf Minuten. Dann wurde mir so langweilig, dass ich begann, herumzuzappen. Irgendwann kam dann noch eine Szene, in der ein Kopf blutig, aber kostengünstig gespalten wurde. Aber auch der konnte mich nicht an den Film binden. Insofern ist dieser Film von 1991 ganz typisch für das Ende italienischen Genrekinos, das mehr und mehr hingeschludert wurde, um ein paar schnelle Lire zu machen.

Ich denke mir das so:

Lenzi: (am Telefon) "Hallo Julia? Ja ich bin's, der Umberto. Du, ich komme gerne nächste Woche auf die Partie Tennis zu euch. Ab morgen bin ich erstmal auf den Philippinen und drehe einen Kannibalen- oder Zombiefilm oder sowas. Aber Freitag bin ich mit Sicherheit zurück. Das wird nicht lange dauern. Fünf Drehtage und fertig. 
Was? Ja, Zombies oder ein Dämon. Oder auch 3 Dämonen oder so. Was weiß ich.
Wer mitspielt? Keine Ahnung. Ich kannte keinen von der Liste. Aber das Geld nehme ich mit. Du weißt ja, ich muss unser Garagendach neu machen lassen."

So könnte es gewesen sein.

Freilich sind mir die beiden gorigen Szenen im Gedächtnis geblieben. Die Langeweile aber auch und so frage ich mich, ob sich ein erneuter Blick nach nunmehr ca. 25 Jahren lohnen würde. Ich befürchte nein.

Lenzi+Italien+1991 = einprägsame und nachhaltige Langeweile

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