Drag me to hell, Sam Raimis letzter Regiestreich ist leider eine herbe Enttäuschung geworden. Dabei fängt er eigentlich ganz stimmig an: Verpatzter Exorzismus, Titeleinblendung, die aussieht wie die von Evil Dead und nett animierte Credits mit stimmiger Musik. Leider geht es ab da nur noch abwärts.
Story: Um ihrem Chef zu beweisen, dass sie auch mal hart durchgreifen kann, verweigert die Bankangestellte Christine einer alten Frau einen Zahlungsaufschub, worauf diese ihr Haus verliert. Daraufhin verflucht die Alte Christine. Nach 3 Tagen, in denen sie immer wieder von Dämonen und Visionen geplagt wird, soll sie zur Hölle fahren. Ihre einzige Chance ist ein Exorzismus.
Es ist weniger die Story die schlecht ist, auch wenn die Wendung am Ende keine wirkliche Überraschung ist. Es ist die uninspirierte Umsetzung die den Film ungenießbar macht. Das Raimi Horrorfilme drehen kann hat er schon vor 30 Jahren bewiesen und auch sonst waren seine Projekte in dieser Richtung fast immer überzeugend (genial z.B. das Grudge Remake).
Ein paar Schockmomente und dazu ständig überzogene Ekeleffekte (z.B. schlecht gemachtes Nasenbluten mit Literweise Blutverlust) machen leider noch keinen Horrorfilm und sind hier einfach störend. Bei Evil Dead 2, im Rahmen einer einfach nicht ernst zu nehmenden Horrorkomödie, kamen solche Sachen echt super, aber bei einem Film, der versucht eine bedrohliche Atmosphäre aufzubauen, ist sowas einfach fehl am Platz.
Dazu kommt die leider vollkommen fehlbesetzte Hauptdarstellerin, die laut ihrer Filmographie mit Horrorfilmen mal gar nichts am Hut hat und besser in eine Liebeskomödie gepasst hätte. Justin Long als Freund hat da schon bessere Referenzen vorzuweisen und ist auch der eindeutig bessere Schauspieler mit leider viel zu wenig Screentime.
Fazit: Sam Raimi hat mit seiner Evil Dead Trilogie und anderen Projekten Meilensteine im Horrorgenre geschaffen, aber mit Drag me to hell hat er sich leider keinen Gefallen getan. Ich würde einfach einen großen Bogen um den Streifen machen und in den 90min lieber nochmal Thinner oder den Exorzisten ansehen.