Weg von den Ursprüngen...05.10.2012
Gibt es eigentlich in den USA eine Kinderdarstellergewerkschaft, die dafür sorgt, daß in den meisten neuen Filmen kleine halslose Schädlinge mittun dürfen, ach, müssen? Und wo steht geschrieben, daß diese dann noch wahlweise autistisch oder stumm sein müssen, oder am besten noch beides? Hat man irgendwo an höherer Stelle dafür gesorgt, daß Actionsequenzen ohne Blut auskommen müssen? Wie auch immer, mit den beiden großartigen ersten Teilen und dem immer noch gut ansehbaren dritten Teil der Terminator-Saga hat das hier nicht mehr viel zu tun.
Sicher, die bekannten Versatzstücke sind dabei, es gibt HKs, Terminatoren, Skynet, John Connor und Kyle Reese, aber da alles ist beliebig wirkend und komplett austauschbar. Man wähnt sich in Matrix, Teil 4, gekreuzt mit Transformers und den Maschinenkonzepten der Terminatorfabrik, denn wie sonst ist es zu erklären, daß es auf einmal Terminatormotorräder gibt...oder haushohe Terminatoren? Und das alles noch vor 2020? Ach, es hätte alles so schön sein können, digitaler Schwarzenegger hin oder her, doch es bleibt festzuhalten, daß man es mit diesem Film sicher nicht schaffen wird, den geneigten Fan auf seine Seite zu ziehen.
Auf der anderen Seite aber jagt eine Actionszene die nächste, und hier zeigt sich die Spielfreude der Regie, die uns ein insgesamt großes Actionfeuerwerk serviert, indes, wie eingangs gesagt, jugendtauglich, ohne Blut und böse Worte. Man wird objektiv gut unterhalten, kommt auch nicht zu sehr zum Nachdenken, aber wie so viele Filme in jüngerer Zeit hat man auch dieses Stück typisches Popcornkino bald wieder vergessen, denn zu wenig ist wirklich erinnerungswürdig...und zudem nervt ein Filmkind den ganzen Film über, ohne auch nur ein Wort zu sagen... man ist fast geneigt zu denken, Herr Emmerich hat hier mitgetan, mit seinem Faible für Kleinkinder... Nun, genug gemeckert, schlecht ist der Film nicht, ganz ordentliche SF, aber eben nur nett, nicht herausragend...7/10.