Das Ende von „Terminator 3“ hatte es ja bereits überdeutlich angedeutet: Es geht weiter mit der Saga um die Maschinenkriege, nicht nur im TV, sondern auch auf der Leinwand.
Nachdem uns Teil 3 John Connor in den Flegeljahren zeigte, gibt es in „Terminator – Salvation“ nun den jungen Rebellenführer John Connor (Christian Bale), der sich noch seine Sporen beim Widerstand verdienen muss. Einige halten ihn für eine Art Messias, andere sind ihm skeptisch gegenüber. Für den Zuschauer steht seine Rolle allerdings schon fest und es ist enttäuschend, dass man den gesamten Film über quasi gar nichts neues über John erfährt. Aber ursprünglich sollte er ja auch nur eine Nebenfigur sein, doch dann wollte Bale die Rolle und entsprechende Screentime.
Irgendwie weiß Skynet jetzt von der Rolle, die Kyle Reese spielen wird (woher auch immer) und versucht nach drei Attentaten auf John nun Kyle (Anton Yelchin) umzunieten. Der ist mit einem stummen schwarzen Mädchen unterwegs, das von da an für die kitschigen Momente des Films zuständig ist. Bald hat er die Terminatoren an den Hacken ohne zu wissen warum, aber immerhin wählt er schlauerweise die Rebellen als Fluchtziel aus.
Doch es gibt noch eine dritte Hauptfigur, den unter Amnesie leidenden Marcus Wright (Sam Worthington), welcher der Rebellenpilotin Blair Williams (Moon Bloodgood) den Hintern rettet. Im Rebellenhauptquartier macht man aber eine besondere Entdeckung...
Leider weiß der Zuschauer schon aus den Trailern, worum es sich dabei handelt: Marcus ist eine Maschine, nur wie dereinst die Replikantin im „Blade Runner“ weiß er es nicht. Tatsächlich geht es auch kurzfristig darum, wo das Menschsein anfängt und das Maschinesein aufhört, ob es Liebe zwischen Mensch und Maschine geben kann, doch das Ganze geht bald inmitten des Getöses unter.
Doch im Krawallbereich schlägt sich McG durchaus wacker: Kein Gewitzel, kein hyperaktives „Drei Engel für Charlie“-Gehabe. Stattdessen wird der Film seinen Vorgängern durchaus gerecht, präsentiert düstere Actionszenen und mehr von den Maschinenkriegen, von welchen die Vorgänger nur Ausschnitte präsentierten, weshalb die Actiongemeinde schon ganz wild darauf war, mehr davon zu sehen. Einige Actionszenen rocken wirklich, z.B. der Angriff der Biester im Wasser oder das Eingreifen der Motorradterminatoren, der Rest ist ordentlich, nur im Finale versaut McG es dann: Zu lang hauen sich Kontrahenten (wodurch die Terminatoren ganz easy den Sieg verspielen und wenn sich die Hauptfiguren dann zum gefühlten dreißigsten Mal das Leben retten, dann ist die Luft einfach raus.
Doch während die Action zumindest weitestgehend stimmt, kann das Drehbuch nicht Schritt halten, unter anderem weil eben die Hauptfigur so unentwickelt bleibt und einen letztendlich herzendlich wenig interessiert. Von der Logik her gesehen krächzt das Zeitreisegebälk mittlerweile eh arg, für einen vierten Teil funktioniert es immerhin noch OK, auch wenn man einiges besser nicht hinterfragt, z.B. warum Skynet einige Sachen weiß, andere nicht usw. Außerdem hat Skynet mittlerweile outgesourcet, eine Zerstörung des Hauptrechners wie in Teil 2 reicht nicht mehr. Bleibt also Raum für Fortsetzungen, die aber nach dem durchwachsenen Abschneiden an der Kinokasse (es wurde weniger als erwartet) nicht ganz gewiss sind.
Die PG-13 Änderungen fallen da kaum ins Gewicht, auf die R-Rated wartet man trotzdem gespannt, aber gegen das mäßige Script wird auch diese Fassung kaum angehen können. Denn letztendlich rauscht der Film am Zuschauer vorbei ohne wirklich ärgerlich zu sein, aber die Ideen der ersten beiden Teile oder den Drive des dritten besitzt er nicht. Immerhin gibt es nette Anspielungen auf die Vorgänger: Es fallen die Sätze „Come with me if you wanna live“ und „I’ll be back“, es ertönt „You could be mine“ von Guns’n Roses und Arnie hat auch einen Gastauftritt, wenn auch teilweise animiert.
Damit fällt sein Auftritt allerdings weniger enttäuschend als der von Christian Bale an, denn der Ausnahmedarsteller bleibt doch überraschend blass, vor allem dafür, dass er so viele Forderungen an den Film und die Dreharbeiten stellte. Sam Worthington ist anfangs so steif, dass man das Geheimnis seiner Rolle erkennt, schlägt sich aber doch ganz wacker, Anton Yelchin ist OK, während Mimen wie Bryce Dallas Howard, Moon Bloodgood und Michael Ironside ganz schnöde verheizt werden.
So bleibt ein durchwachsenes Sequel, das zwar nicht vollends versagt, aber doch die Frage aufkommen lässt, ob man die Saga nicht langsam mal beenden sollte. Gerade der kitschige Nachklapp zum Finale stößt übel auf, dem Script fehlt es an vernünftiger Figurenzeichnung – da holt McGs Regie tatsächlich noch das Beste raus, die Action sorgt für einige Kurzweil, aber insgesamt ist das nicht mehr als Mittelmaß.