Wie groß war das Raunen wieder mal. Was ein Terminator ohne Schwarzenegger und dann auch noch von diesem McG? Der Typ welcher für die beiden unsäglichen 3 Engel für Charlie Filme verantwortlich ist. Die Skepsis war groß und auch ich war nicht sonderlich erwartungsvoll, zugegebenermaßen. Dennoch ist ein Terminator ohne Arnie deutlich möglicher als ein Rambo ohne Stallone oder ein Stirb Langsam ohne Willis. Denn seine Figur ist eine Maschine und die sind ja bekanntlich austauschbar. Aber was solls. 2 Hoffnungsschimmer waren dann doch am Horizont zu erkennen. Christian Bale, seines Zeichens wohl einer der besten Schauspieler seiner Generation, spielt die Rolle von John Connor. Der zweite Punkt war das Jonathan Nolan am Drehbuch mitwerkelte. Der hat ja bekanntlich die Grundidee zu Memento geliefert und auch mit seinem Bruder Christopher an den exzellenten Drehbüchern zu The Dark Knight und Prestige mitgeschrieben. Nach dem ersten Trailer stellte sich schon sowas wie ein Hype ein und auch mein Interesse stieg deutlich an.
Gleich vorweg: Die Erlösung ist ein gelungener Neuanfang. Der Film ist wieder deutlich düsterer als seine beiden direkten Vorgänger. Die Inszenierung ist absolut routiniert, auf die heutzutage üblichen Schnittstakkatos wird erfreulicherweise weitgehend verzichtet.
Hier kann sich McG schon mal ein Lob abholen. Ein noch größeres haben sich allerdings die Second Unit für die Actionszenen und die Special Effects Crew verdient. Denn in Punkto Action und Effekten muss Terminator 4 eindeutig mit als Referenz angesehen werden. Was hier abgeliefert wurde ist einfach der Wahnsinn. Die Actionsequenzen drücken einen in den Sessel und die Special Effects bringen einen oftmals zum Staunen. Was heutzutage in diesem Bereich alles möglich ist demonstriert der Film eindrucksvoll. Die Tongestaltung ist ebenfalls brillant und auch die Sets sind sehr stimmig. Kurzum technisch ist Terminator 4 perfekt. Da sieht man wenigstens wo die 200 mio Dollar hingeflossen sind.
Was die Schauspieler betrifft so muss ich ebenfalls ein Lob aussprechen. Eigentlich gibt es in dem Film 2 Hauptdarsteller. Christian Bale macht seine Sache wieder einmal gut, vor allem seine charismatischen Ansagen per Mikrofon hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Sam Worthington als Marcus Wright ist wohl sowas wie die Überraschung des Filmes. Sein Charakter ist tatsächlich interessanter gestaltet als Connor. Dennoch gleichen sich die guten Szenen der beiden meiner Meinung relativ aus.
Und nun zur Story. Die ist doch besser als erwartet, bietet sogar ein paar kleinere Überraschungen und sie passt insgesamt doch ziemlich gut zu den Vorgängern. Ein paar Logikfehler sind auf jedenfall zu finden, doch sich bei so einem Film an jeder Kleinigkeit aufzuhängen wäre eh sinnlos.
Fazit. Der vierte Teil bietet einen gelungenen Neuanfang der Terminatorsaga und sollte jeden, der die Vorgängerfilme ausblenden kann, zumindest zufrieden stellen. Kein Meisterwerk oder besonders herausragend. Doch der erste Schritt ist schon einmal getan, wobei natürlich noch einige Luft nach oben zu finden ist. Doch das ist dann das Problem der beiden Nachfolger. 8/10