3 Jahre nachdem Ron Howard den Büchern von Dan Brown um den Harvard-Symbologen eine erste filmische Umsetzung mit „The Da Vinci Code“ geliefert hat, kam mit „Angels and Demons“ bzw. Illuminati die zweite Umsetzung ins Kino. Tom Hanks übernimmt zum zweiten Mal die Rolle des Robert Langdon. Nachdem im Erstling bereits große Schauspieler wie Audrey Tatou, Ian McKellen, Alfred Molina, Paul Bettany, Jürgen Prochnow und auch Jean Reno verpflichtet wurden, setzt die Fortsetzung diesen Trend fort. Hier sind Ayelet Zurer, Ewan McGregor, Armin Müller-Stahl, Stellan Skarsgaard, Pierfrancesco Favino und auch die beiden Dänen Nikolaj Lie Kaas und Thure Lindhardt dabei. Nachdem der Erstling durch seine Länge und seinem konstruierten absurden Plot von mir nur eine 6/10 bekommen hat, muss ich sagen, dass der zweite Film bei mir definitiv besser wegkommt.
Im Zentrum der Handlung steht nach dem Tod des Papstes ein Konklave an, um den nächsten Papst zu bestimmen. Kurz vorher wird Antimaterie aus dem CERN gestohlen und die Illuminati drohen mit einer Sabotage des Konklaves und der Ermordung der Preferiti. Langdon wird von der Schweizer Garde um Hilfe gebeten und arbeitet auch mit der CERN-Wissenschaftlerin Vittoria Vetra zusammen.
Was im ersten Teil noch eine extrem abstruse, absurde und konstruierte Schnitzeljagd mit den diversesten Versatzstücken von Leonardo Da Vinci und dem heiligen Gral war, weicht im zweiten Teil einer extrem rasanten und spannenden Schnitzeljagd durch die Vatikanstadt mit Rätseln um die Illuminati und anderen Versatzstücken. Es bleibt absurd und konstruiert, aber der Unterschied zum Vorgänger liegt darin, dass die Handlung sich hauptsächlich auf Rom und die Vatikanstadt beschränkt und natürlich auch ein zeitlicher Druck auf den Charakteren lastet. Das gibt dem ganzen eine übersichtlichere und kompakte Handlung und das Erzähltempo ist defintiv straffer als im Vorgänger. Und ich finde die Situation um das Konklave und auch die Einbindung eines „The Traitor Within“-Motivs gut gelungen.
Natürlich haben aber beide Filme klare Nachteile. Der Plot ist extrem konstruiert und funktioniert bedingt, weil man sich stellenweise bei der Exposition die Frage stellt, ob das spannend oder vollkommen uninteressant ist. Für den Teil, der sich dafür interessiert, wird die Handlung viel zu selbstverständlich aufgelöst – Der Zuschauer kann nur staunen und nicht mitraten, er wird quasi für dumm verkauft. In unzähligen Fällen wären beide Filme absolute Katastrophen geworden.. Doch die hochwertige Inszenierung von Ron Howard, die tolle Musik von Zimmer und die namhaften Darsteller bewahren die Filme davor, absolut uninteressante Totalausfälle zu sein.
Ich bin mal gespannt, was man nun 2016 mit der dritten Verfilmung „Inferno“ herausholt.
„Illuminati“ jedoch ist spannender, rasanter und interessanter als der Vorgänger, auch wenn er noch an den typischen Schwächen krankt.
„Illuminati“ - My Second Look – 8/10 Punkte.