Dan Browns Illuminati war einer der Romane bei denen ich mir schon beim Lesen gedacht habe, der könnte gut als Film funktionieren. Tja leider falsch gedacht. Regisseur Ron Howard hat anscheinend den Bestseller von Dan Brown nicht gelesen. Ein wesentliches Element darin sind so genannte Cliffhanger die einfach Spannung erzeugen. Auf diese spannenden Elemente wurde vor allem in der ersten Hälfte verzichten. Ach ja da sind irgendwelche Illuminati (wer immer die sein sollen!) die vier Kardinäle entführt haben. Alles spielt sich halt im Vatikan ab wo gerade wieder mal Pabst Wahl stattfindet. Als Bonus gibt es noch eine kleine Antimaterie die droht alles Mögliche zu vernichten.
Nun ja eigentlich schon diese Vorgaben sollten für eine Spannende Umsetzung sorgen. Während im Buch aber alles ziemlich gut erklärt wird und ein Teilchen zum anderen passt, wirkt die Handlung im Film eher konfus. Das Ron Howard aber zu feige war z.B. die interessante Figur des Assasinen zu benutzen ist traurig. So darf ihn ein Milchbubi – Killer ersetzten der zwar toll schießt aber keine Angst und Schrecken verbreitet. Außerdem wurden einige Passagen die die Katholische Kirche ein wenig kritisieren mal weggelassen. Auch einige interessante Figuren sind verschwunden und einige andere zu Nebenfiguren ab degradiert worden. Rom ist eine so schöne Stadt mit so prächtigen Bauten, leider bekommt man bei Ron Howards Millionen Blockbuster nichts davon mit. Da wird mal da dann wieder dort hingelaufen oder gefahren. Warum darf der Zuschauer eher raten. Während es im Buch zwischen weiblicher Protagonistin und männlichen Professor ein wenig knistert. Passiert hier rein gar nichts. Ein Gefühl von Zusammenarbeit hat man als Zuschauer bei keinen von den beiden. Noch weniger ein Gefühl von einer Bedrohung oder gar Zeitnot. Vielleicht hätte Ron Howard mal bei Thriller Klassikern nachschauen sollen wie man langsame Spannung und Überraschung beim Zuschauer erzeugt. Denn hier ist alles so etwas von Vorhersehbar wie schon lange nicht.
Obwohl ich Angel & Demons (so der Original Titel) so kritisiere muss ich dem Film vor allem die zweite spannende Hälfte zu Gute halten. Als Pluspunkte agieren auch Ewan McGregor als Camerlengo (bei ihm spürt man förmlich dass er mehr aus seiner Rolle machen wollte aber anscheinend nicht durfte), Armin Müller-Stahl als Kardinal Strauss und den immer soliden Tom Hanks als Robert Langdon. Ayelet Zurer als Vittoria konnte und durfte wohl keine Akzente setzen. So ist mal von den Schauspielern her wenig auszusetzen. Dank großem Tricktechnik Budget ist aber vor allem das Finale ziemlich gelungen. Schade trotz guter Vorlage ist Illuminiati nicht mehr als ein weiteres durchschnittliches Filmchen mit wenig Substanz.