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Nachdem Dan Browns Werk "The Da Vinci Code" schon verfilmt worden war und Robert Langdon mit seinem scharfsinnigen Verstand und Kombinationsgabe das Publikum verzückte, wurde nun auch der eigentlich "erste" Teil der Langdon-Reihe verfilmt.

Wieder einmal führte Ron Howard Regie und auch Robert Langdon war wieder durch Tom Hanks besetzt. Hatte in "The Da Vinci Code" Audrey Tatou den weiblichen Hauptrollenpart eingenommen, so nahm Aylef Zula diese Rolle ein. Ansonsten ist mit Sicherheit noch Ewan McGregor hervorzuheben, der mit einer wirklich imposanten Leistung in der Rolle des Stellvertreters des Heiligen Vaters agiert.

Selbstverständlich muss der Film auf Grundlage des von Dan Brown in Deutschland 2003 erschienen Buches geprüft werden. Hierbei darf man allerdings schon vorab erwähnen, dass Bücher meistens wesentlich spannender und stringenter sind, als es ihre filmischen Pendants sein wollen.

Brown gelang mit Illuminati - aus meiner Sicht - ein wirklich höchst spannendes literarisches Abenteuer. Mit geschickten Wendungen, einer tollen Story sowie einem Schuss an Mystizismus gelang es ihm, den Leser in seinen Bann zu ziehen. Natürlich sind diese Erwartungen dann auch in der Haltung gegenüber dem filmischen Produkt vorhanden. Hierbei muss gesagt sien, dass der Glanz der Illuminati, welcher meiner Ansicht nach im Buch deutlich zum Tragen kommt und immer wieder betont wird, im Film doch irgendwie ziemlich verblasst. Zwar sind die Geschichte der Illuminatio vorhanden, auch deren Beweggründe und Symbolik, aber den bedrohenden Faktor und die omnipräsenz der Illuminaten wird etwas verkannt.

Ebenso sind die Charaktere nicht klar dargestellt. War Langdon im Buch noch ein etwas schussliger und zurückhaltender Geselle, so trott er im Gilm aus eine absolut gestandene und fehlerlose Person auf. Dasselbe gilt für seine Partnerin Vittoria. Im Buch stellt sie eher den sehr emanzipierten Part vor und rettet Langdon mehrfach aus brenzligen Situationen und leidet unter dem Tod ihres Vaters, so ist sie im Film eher etwas zurückhaltend und kühl.

Positiv und für mich auch am beeindruckendsten war die Darstellung der geographischen Örtlichkeiten sowie des Vatikans. Mehrfach während des Films kam mir der Gedanke, dass ich es mir genauso auch vorgestellt habe. Allein von der Darstellung des Petrusgrabes war ich doch echt enttäuscht, denn hier wurde absolut gespart. Meiner Ansicht nach wäre eine deutlich imposantere und dem Buch getreuere Nachstellung der Katakomben unterhalb des Peterdoms noch viel brisanter und beeindruckender gekommen. Immerhin befinden wir uns an der Grabesstätte des - laut kirchlicher Meinung - ersten Papstes.

Negaziv zu erwähnen ist, dass die Hektik, in der sich Langdon befindet gar nicht rüber kommt. Er trippelt eher vom einen zum anderen Ereignis und agiert relativ gelassen. Hier hätte man durch hektischere Kameraschnitte und einen deutlich angespannteren Tom Hanks mehr Empathie beim Zuschauer anregen können.

Fazit: Alles in allem stellt Illuminati einen doch recht ordentlichen Film dar, der trotz seiner Spieldauer von 138min in keinster Weise langatmih oder gezogen daherkommt. Besonders Ewan McGregor vermag seiner Rolle eine wirklich beeindruckende Ausstrahlung zu vermitteln und agiert hervorragend als Stellvertreter des Papstes. hanks spielt meiner Ansicht nach unter seinen Möglichkeiten. Ob wirklich Spannung während des Films entsteht ist fraglich für all diejenigen, die das Buch gelesen haben, Dennoch gibt es den einen oder andern tollen mystischen Moment und die "Todesszenen der Kardinäle"" sind sehr gut umgesetzt.. Illuminati ist ein durchaus abwechslungsreiche mit mystischen Elementen durchzogener Thriller, bei dem sicherlich das Fürchten nicht im Vordergrund steht, sondern eher die Suche nach dem "Weg des Lichtes". Für eine - vor allem bildgewaltige - Reise durch die dunkle Vergangenheit der katholischen Kirche und des bekanntesten Geheimbundes sind 7/10 drin.

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