Eine herbe Enttäuschung!
Ich werde in meiner Review ganz bewusst nicht darauf eingehen, was nun anders im Film (in Sachen Handlung) ist als im Buch, denn mir ist schon klar, dass ein Film dramaturgisch und vom Tempo her anders sein muss als ein Roman. Trotzdem sollte dabei ein Film entstehen, der für sich allein stehend noch funktioniert - dies ist bei Illuminati nicht gelungen!
Die Story funktioniert als Film überhaupt nicht mehr! Alles wirkt überkonstruiert und vollkommen unglaubwürdig. War das Buch für die entsprechend gebildete Menschheit schon an den Haaren herbeigezogen, obwohl unterhaltsam, so kippt der Film in Gefilde eines National Treasure 3 wobei Nick Cage nur durch Tom Hanks ausgetauscht wurde und der infantile aber irgendwie sympathische Humor der Teile (die ich insg. aber auch für absoluten Hollywooddreck halte) einfach mal ausradiert wurde. Humor würde hier zwar echt nicht passen, aber leider fehlt dem Film jeglicher Charme - bei den vielen flachen Charakteren!
Illuminati nimmt sich und seine Rollen ernst und versucht düster und bedrohlich zu sein. Für mich hatte der Film weder Atmosphäre noch Spannung zu bieten. Wie kann so etwas auch aufkommen, wenn von Ort zu Ort gehetzt wird, Herr Langdon immer in kanppsten Ausführungen alles auf den Punkt bringt und weiterläuft zum nächsten Schauplatz den es abzuhaken gilt.
Ja, ich weiß, im Buch nicht unbedingt anders, nur durch das Lesen der Ausführungen und die noch weiter breitgetretenen Hintergründe konnte man von guter, halbwegs glaubwürdiger Unterhaltung sprechen. Der Film jedoch wirkt durch die Straffung nur noch konstruiert. Die Hatz ist dann auch noch so schlecht und nervig musikalisch untermalt worden, dass es eher störend wirkt dem Treiben zu zuschauen.
Nicht nur, dass man Robert Langdon nicht den "Jäger" abnimmt, der immer alles weiß, nein, man muss auch noch eine Wissenschaftlerin ertragen, deren Aktionismus (Mitmachwilligkeit können wir es auch nennen) und überbordendes Wissen in medizinischen Dingen vollkommen, aber vollkommen!, unglaubwürdig erscheint.
Die Story insgesamt ist einfach nur noch als extrem dünn zu bezeichnen, die Charaktere sind unglaubhaft, die Hatz nervt, wirkt überkonstruiert und Spannung konnte bei mir nie aufkommen. Dazu kommt ein vollkommen aus dem dramaturgischen Handlungsrahmen herausfallendes, langweiliges Ende, was dem sowieso schon zu lang wirkendem Film erst Recht das Genick bricht.
Positiv sind die Optik, die Tricks und die Kulisse. Alles andere ist zum in die Tonne treten, dazu gehört auch die Synchronstimme von Tom Hanks. Er spricht als hätte er eine Kartoffel im Mund, wir vermuten einen Schlaganfall beim Synchronsprecher.
Fazit: 5 von 10 ein Unterdurchschnittsfilm!