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Neues aus dem Marvel-Universum...09.02.2012

Wenn eine Serie erfolgreich eingeführt ist, dann läuft sie...und erzeugt Abkömmlinge. Hier haben wir es mit einem solchen Fall zu tun, denn gerade die X-Men eignen sich aufgrund der vielfältigen Superheldenfähigkeiten - oder Mutationen, wie man es auch immer nennen will - für ein Sammelsurium von Ablegern. Aber ob das Publikum hier zukünftig mittut und dem Marvel-Imperium reichlich Geld in die Kassen spült? Das ist noch ungewiß, weswegen man zunächst einer zentralen Figur des ersten Streifens einen eigenen Film gönnt, der aber, und das sei vorausgeschickt, an mehr Enden enttäuscht als begeistert. Somit ist in meinen Augen der Erfolg hier eher ungewiß und der Test geht in die Hose.

Wir erleben wieder einmal ein derzeit gern genutztes Prequel, um den Hintergrund von Logan alias Wolverine auszuleuchten. Dem X-Men-Unkundigen erschließt sich der Sinn des Films nur schwer, zumal eine Vielzahl von Figuren mittut, die auch in der Folge zu sehen sind. Dem Kundigen indes kommt es spanisch vor, daß auch Handlungsszenen aus X-Men 2 hier verwendet werden, das riecht nach schneller Kasse zuungunsten eines sauberen Drehbuchs. Ohne hier nun länglich auf die Handlung einzugehen ist von meiner Warte aus zu sagen, daß die erste Hälfte des Streifens noch ganz ordentliche Unterhaltung bietet, während die zweite Hälfte unnötig kompliziert wird, eine Vielzahl von Figuren einführt, die an sich nicht notwendig wären, reichlich einfache Motive für Handlungen den Protagonisten anbietet und sich technisch dann deutlich mit Effekten aus dem Computer schmückt.

Das will ich nicht. Ich will handgemachte Tricks, ich will ein klares Drehbuch, ich will den Fokus auf drei bis vier Protagonisten, zumal auch hier wieder einmal der legendäre Anlaß für Wolverines Handlungen aus dem Hut gezaubert wird...das holde Weib dahingemeuchlet vom bösen Bruder. An anderer Stelle habe ich erwähnt, daß ich Superheldenfilme generell nicht mag, und da hier in Hälfte zwei ausschließlich großes Mutantentreiben vorherrscht, insbesondere getoppt durch einen Supermutanten, wende ich mich gähnend von der Leinwand. Wären nicht Herr Jackman und der weitaus überzeugende Herr Schreiber an Bord, dann wäre der Film ein Totalausfall. So kann man ihn gucken, muß es aber nicht...5/10.

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