X-Men Origins: Wolverine (2009)

3 Jahre nach dem X-Men Finale folgte also der erste Spin-Off Film, der sich nur mit einem einzelnen Charakter aus X-Men beschäftigt. Und welche Figur warf in der Hauptserie mehr Fragen auf als alle anderen Figuren? Natürlich unser trockener Hauptdarsteller "Wolverine", der auch hier wieder von Hugh Jackman ziemlich gut verkörpert wird. Hier erfahren wir nun Alles, was uns sie eigentliche X-Men Reihe noch verschwiegen hat. Wie wurde Wolverine zu Wolverine? Leider ist das Ergebnis von diesem Film etwas mau ausgefallen, zumal ich eigentlich einen sehr guten Film erwartet habe. Das Problem bei diesem Film ist das Gleiche, was viele Vorgeschichten haben : Sie passen nicht zur Vorgeschichte. Durch dieses Prequel sind die Ungereimtheiten noch viel größer als zuvor. Ein paar Beispiele gefällig? Laut dem Film sind Sabretooth und Wolverine Brüder. Sabretooth? Ja genau, einer der Fieslinge aus "X-Men 1". Der Flohpelz sieht im ersten X-Men Abenteuer nicht nur komplett anders auch, sondern kann sich scheinbar auch gar nicht mehr an seinen kleinen Bruder erinnern. Aus Wolverines Sicht jedoch ist das absolut verständlich, da er ja bekanntlich sein Gedächtnis verloren hat. Was aber ebenfalls etwas seltsam ist, war die Tatsache, dass hier Cyclops mitspielt. Er ist hier im besten Teenager-Alter, allerdings spielt der Film 15-20 Jahre vor dem ersten X-Men Film. Wie alt ist bitte Cyclops in der X-Men Reihe? 40? Oder gar 50? Vielleicht würde ja ein "X-Men Origins : Cyclops" die Fragen dazu beantworten. Die dritte Sache, die ich als extrem störend empfand war William Stryker, der hier, wie schon in Teil 2, wieder mit von der Partie ist. Es ist schon schlimm genug, dass der Schauspieler überhaupt nicht an Brian Cox's Darstellung aus "X-Men 2" erinnert, aber dass er sich auch noch total anders verhält ist schon irgendwie ärgerlich. Ansonsten werden nur die knallharten Comicfans noch einige schockierende Momente erleben. Ich glaube der größte Skandal war für viele Comicfans die Figur "Deadpool". Ich kenne nur ein paar Bilder von Deadpool, mehr weiß ich über diese Figur eigentlich nicht. Deswegen fand ich die Figur, die hier ziemlich originell von Ryan Reynolds (den ich übrigens sehr mag) verkörpert wird, eigentlich ziemlich furchterregend und war für mich das Highlight in diesem Film. Ok, diese Figur hat wohl mit dem echten Deadpool rein gar nichts zu tun. Ich habe mir einfach vorgestellt, dass Deadpool in Wirklichkeit Baraka aus der Mortal Kombat Reihe ist und schon passt Alles hervorragend zusammen. Achja und dann gibt es ja noch Gambit. Als ich im Trailer erfahren habe, dass endlich Gambit dabei ist, war meine Freude riesig. Gambit war in der Zeichentrickserie mein absoluter Lieblingscharakter, deswegen konnte ich es kaum erwarten ihn endlich zu sehen, da er mir schon in der Hauptfilm-Reihe fehlte. Aber wen ich hier zu sehen bekam war Jeder, nur nicht Gambit. Keine roten kurzen Haare, kein Stirnband, keine braune Lederjacke. Nur der Stab und die Karten sind gleich geblieben. Immerhin ist er ein witziges Kerlchen und sorgt für einen ziemlich spektakulären Kampf. Dennoch hat Gambit, von der Zeitrechnung her gesehen, in diesem Film eigentlich gar nichts verloren, denn er gehörte eigentlich zur standardmäßigen X-Men Crew wie "Cyclops" oder "Storm". Sieht man mal von diesen deutlichen Schwachpunkten ab, kann ich doch noch sagen, dass "X-Men Origins : Wolverine" ein zumindest streckenweise gut unterhaltender Actionfilm ist, mit einem Hugh Jackman, der eigentlich Alles richtig macht. Das Ende ist zwar etwas vorhersehbar, aber dennoch sehr spannend und auch ein kleiner Funken Dramatik springt hier herüber.
Dieser X-Men Film dürfte wohl für Alle Fans des Comics pures Gift sein. Deswegen geht meine Empfehlung ausschließlich an die Filmfans, die unbedingt das Geheimnis um Wolverines Vergangenheit wissen wollen. Allerdings ist man hinter her nicht VIEL schlauer als vorher, zumindest läuft hier alles ziemlich strukturiert ab und liefert uns keine besonderen Überraschungen. Achja und bleibt, ganz Marvel getreu, auf eurem Sofa sitzen, bis der Abspann vorbei ist, dann seht ihr eine Anspielung auf eine weitere Marvel-Verfilmung, die hoffentlich bald realisiert wird.



Fazit : Ganz klar das Schwächste, was die X-Men Saga bisher hervor gebracht hat. Nichtsdestotrotz ist "X-Men Origins : Wolverine" deutlich besser als "Fantastic Four" oder "Hulk" (NICHT "Der unglaubliche Hulk"), aber weit entfernt von der eigentliche Stärke der X-Men Filme. Wirklich nötig war der Film nicht, das hätte man auch alles kurz und knapp in X-Men 2 oder 3 noch aufdecken können.



7/10