Prequels erfreuen sich im Moment größter Beliebtheit, denn bevor man sich schlicht etwas Neues ausdenkt, erzählt man lieber wie etwas Bewährtes entstand. Wie wird aus Logan Wolverine ? In der "X-Men" Trilogie nach den Marvel Comics, stellt Wolverine den interessantesten und beliebtesten Charakter da. Was er durchleben muss, erfahren wir noch vor und während der Titelmelodie. Mehr ausversehen tötet er seinen eigenen Vater, flieht mit seinem Halbruder Victor Creed (Liev Schreiber) aus dem Elternhaus. Den ersten Weltkrieg, den D-Day und Vietnam durchleben sie zusammen. Schon hier nutzen sie ihre Fähigkeiten der Unbesiegbarkeit. Beide verfügen über außergewöhnliche Kräfte, Wunden verheilen blitzschnell, kein Wunder, dass die Regierung bald Interesse hat.
Logan (Hugh Jackman) tritt einer Spezialeinheit unter William Stryker (Danny Huston) bei, die nur aus Mutanten besteht. Auch Victor ist in dieser Einheit. Doch als Unschuldige den Tod finden, steigt Logan aus. Nun folgt das, was folgen muss, nämlich eine Lovestory. Fünf Jahre konnte Logan sich verstecken, bevor Victor nebst Stryker auftaucht. Victor tötet Logans Freundin, so lässt sich dieser zu einem Experiment hinreißen. Sein gesamtes Skelett wird mit einer Metalllegierung überzogen. Nur so kann er Victor besiegen und seine Rache bekommen. Doch der zwielichtige Stryker hat andere Pläne mit Wolverine.
Hood erzählt seine Story mit einem unheimlichen Tempo. Selten gibt es mal fünf Minuten ohne eine Actionszene und die können sich wirklich sehen lassen. Die Mutantenkämpfe fallen spektakulär und auch recht hart aus. Aber im Endeffekt wird der Film nur von den Actionszenen getragen. Unterhaltsam ist das allemal, aber die Spannung bleibt dabei unterdurchschnittlich und die Story hat bis auf das Finale keinerlei Wendungen zu bieten. So kloppt und verfolgt man sich von Ort zu Ort, immer mehr Mutanten kommen hinzu, schließlich endet das Ganze in einem trivialen Kampf Gut gegen Böse. Natürlich muss man im Showdown noch gegen einen Supermutanten antreten, Freunde entpuppen sich als Feinde und umgekehrt.
Neben dem Auftakt gibt es jedoch einige wirklich gelungene Sequenzen, zum Beispiel als Logan in Wolverine verwandelt wird, aber sein Charakter bleibt ein wenig unverständlich. Das Tier im Manne kommt nur selten zum Vorschein, kurz gesagt er ist einfach viel zu brav. Seine markigen Onliner machen zwar Laune, aber Wolverine müsste bösartiger sein. Dabei macht Hugh Jackmann alles richtig, er hielt eine spezielle Diät nebst Kraftraining durch, um diesen stählernen Körper zu erhalten. Leider wird er von Liev Schreiber an die Wand gespielt. Er präsentiert die böse Seite wesentlich intensiver, ohne dabei an Charisma zu verlieren. Ryan Reynolds und David Monaghan machen ihre Sache auch sehr gut und Scott Adkins darf als Waffe 11 herhalten.
Krawumm-Action ohne jegliche Ansprüche. Die Verwandlung von Logan in Wolverine ist zwar nachvollziehbar, kann jedoch nichts Neues bieten. Exorbitante Sachschäden, massenhaft Fights und Verfolgungsjagden übertünchen die laue Rachestory, immerhin hat man im Finale noch eine Überraschung zu bieten. Die Darsteller sind überzeugend, an Hoods Inszenierung ist kaum etwas auszusetzen. Auf jeden Fall reines Augenfutter, das prima unterhält.