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Irgendwann kurz nach dem Sieg der Amerikaner im Zweiten Weltkrieg kehrt ein Soldat aus der Schlacht zurück. Als er feststellt, dass ihn seine Geliebte betrügt, tötet er sie beim Highschool-Abschlussball in rasender Wut und verschwindet spurlos. Viele Jahre später feiern junge Teenager wieder ihren Abschlussball, doch es kommt zu einer furchtbaren Mordserie. Die grausamen Morde scheinen im Zusammenhang mit dem Vorfallk von damals zu stehen...


Joseph Zitos Film zählt wohl ganz eindeutig zu den 80er Jahre Slashern, bei denen die Meinungen der Horrorfans extrem auseinandergehen. Einerseits mit einem gewissen Kultsatatus ausgestattet und von vielen verehrt, sehen andere in dem Werk einen der schlechtesten Slasher überhaupt. Ich persönlich zähle mich zu den Verehrern des Filmes, der eine eigentlich handelsübliche Geschichte erzählt die eigentlich keinerlei Innovation beinhaltet, dafür aber mit einer herrlich dichten und bedrohlichen Grundstimmung ausgestattet ist, die den Zuschauer von der ersten Minute an in ihren Bann zieht. Da sich fast der gesamte Film bei Nacht abspielt, kommt so auch ganzzeitig das genau richtige Horror-Feeling auf, das für eine derartige Story notwendig ist.

Die Identität des scheinbar wahnsinnigen Mörders ist dabei gar nicht einmal die Hauptsache, ist diese doch recht schnell zu erahnen. Nach einer relativ kurzen Zeitspanne kann man sich nämlich schon denken, das es sich um den gleichen Täter handelt wie fast 40 Jahre zuvor. Dadurch wird der Täterkreis selbstredend äusserst stark eingeschränkt, muss es sich doch zwangsläufig um jemanden handeln, der auch schon ein gewisses Alter erreicht hat. Dennoch nimmt dieser Aspekt dem Geschehen keinesfalls etwas von seiner Spannung, denn Joseph Zito ist es durchaus gelungen, hier einen Spannungsbogen aufzubauen, der sich bis zum blutigen Ende halten kann, ohne dabei irgendwelche Einbrüche erleiden zu müssen. So ergibt sich über die gesamte laufzeit ein sehr interessantes Filmvergnügen, das meiner Meinung nach zu den besten Slashertn der 80er Jahre zu zählen ist.

Seinen in gewissen Kreisen erlangten Kultstatus verdankt "The Prowler" nicht zuletzt auch seiinen streckenweise recht derben SFX, für die kein geringerer als Tom Savini verantwortlich zeichnet. Wird in etlichen anderen genrevertretern gerade bei den eigentlichen Tathandlungen die Kamera abgeschwenkt, so hält sie hier zumeist voll drauf, so das man die begangenen Morde in ihrer vollen Pracht bewundern kann. das sorgt dann auch für einen äusserst ansehnlichen Härtegrad, der selbst Liebhaber der etwas härteren Welle zufriedenstellen dürfte. Die größte Schwachstelle ist ganz sicher die deutsche Synchronisation des Filmes, die doch mehr als nur gewöhnungsbedürftig ist, um es einmal diplomatisch auszudrücken. Die Synchronsprecher scheinen nicht unbedingt Meister ihres Faches zu sein, doch komischerweise trifft das längst nicht auf alle zu. Einige Figuren sprechen nämlich ziemlich normal, andere widerum sind mit Stimmen ausgestattet, die einem schon manchmal die Tränen in die Augen treiben können. das Ergebnis sind streckenweise in die Länge gezogene Dialoge, die zudem so hölzern und ungelenk klingen, als wenn die Darsteller die Worte direkt von einem Zettel ablesen würden. Monotone Stimmen ohne jegliche erkennbare Gefühlslagen sind auf die Dauer schon eine akkustische Tortur, verleihen dem ganzen aber eine ordentliche Portion unfreiwilligen Humors, der insgesamt gesehen gar nicht einmal so fehl am Platz erscheint.

So verhälst es sich am Ende wie eigentlich immer, denn die Geschmäcker sind nun einmal verschieden. Auf jeden Fall aber ist "Die Forke des Todes" ein Genrebeitrag, der sich jederzeit sehen lassen kann und als einzige echte Schwäche seine deutsche Synchro zu erkennen gibt. Ansonsten beinhaltet der Film sämtliche Zutaten die man braucht, um ein spannendes-und sehr atmosphärisches Horror-Szenario anzubieten, bei dem man gut unterhalten wird. Durch Savinis äusserst gelungene Arbeit beinhaltet das Szenario zudem einige richtig blutige Passagen, die man selbst in der heutigen Zeit bei etlichen Slashern vergeblich sucht. Von mir gibt es jedenfalls eine dicke Empfehlung für diese leicht trashig angehauchte Perle des Genres, die in jeder gutsortierten Sammlung ihren Platz haben sollte.


Fazit:


"Die Forke des Todes" ist ganz bestimmt kein filmisches Meisterwerk, bietet aber alle Elemente, die ein Film dieser Machart haben sollte. Gute und blutige Unterhaltung sorgen hier für ein extrem kurzweiliges Filmerlebnis, das man sich immer wieder gut anschauen kann.


8/10

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