Review

Lange mussten die Fans auf Dolph Lundgrens neuesten Streich "Command Performance" warten. Umso größer dann doch die Enttäuschung. Dass der 90-minütige Streifen zunächst in Thailand veröffentlicht wurde, ist da schon irgendwie sinnbildlich.

Ein wirklich schlechter Film ist "Command Performance" freilich nicht geworden, denn dazu sind Dolphs Fähigkeiten vor und hinter der Kamera schlicht zu professionell. Man denke nur an den grandiosen "The Mechanik". Gemessen an diesem superb inszenierten Kracher verliert "Command Performance" leider auf relativ hohem B-Niveau.



"Schuld" ist daran vor allem die entsetzlich einfallslose Story, die sich als unflexibler Moskauer-Mix aus "Stirb Langsam" und "Sudden Death" präsentiert. Der Aufhänger, Lundgren als coolen Drummer Joe einer Rockband zu präsentieren, ist zwar nett gemeint, verpufft aber nur allzu schnell. Sind die Terroristen erst einmal in der Konzerthalle, in welcher auch der russische Präsident mit seinen Gören weilt, angelangt, ist nur noch 08/15-Kost angesagt: Geiseln werden erschossen, abstruse Forderungen gestellt, doch der anfänglich einsame Held ist den Fieslingen durch die Lappen gegangen und sorgt nun fleißig für Unruhe.



Diese relativ bodycount-intensive Unruhe ist dann zweifellos nett anzusehen. Es wird auf brutale Art und Weise im Nahkampf gekillt (auch mal kreativ mit einer Gitarre) und sich so manch ruppiger Shoot-Out quer durch die Konzerthalle geliefert. Zum Ende hin dürfen dann auch die schwer bewaffneten russischem Spezialkommandos eingreifen und die Location stürmen. Die ein oder andere CGI-Explosion gibts dann ebenfalls zu sehen.

Technisch macht das alles einen gewohnt guten Eindruck, auch wenn die Kameraführung in den Actionszenen auch gerne etwas ruhiger hätte ausfallen können. Die Klasse eines "The Mechanik" wird aber nicht erreicht, eher bewegt man sich hier auf solidem "Defender"-Niveau.



Die darstellerischen Leistungen gehen ingesamt in Ordnung. Dolph Lundgren gibt sich souverän und verschlossen wie immer, hätte seinem Charakter aber gerne noch etwas mehr Charisma spendieren können. Das Potenzial war dank Rock-Subplot defintiv vorhanden.

Hristo Shopov als russischer Präsident wirkt recht authentisch besetzt. Etwas zwiespältig gestalten hingegen die Terroristenbesetzung: Trotz zumeist handwerklich ordentlichem Spiel nerven hier penetrante Klischees und zunehmend auch nicht mehr nachvollziehbare, überzogene Verhaltens- bzw. Motivationsmuster.



Fazit: Sicherlich immer noch ein überdurchschnittlicher, harter B-Actionfilm. Schade, dass die Story trotz gelungener Ausgangssituation so ideenlos daherkommt und auch die Glaubwürdigkeit zum Ende hin ab und an deutlich leidet. mit einem ausgereifteren Drehbuch wäre hier viel mehr drin gewesen...

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