Bei manchen Regisseuren gibt man nach diversen Fehlschlägen irgendwann die Hoffnung auf.
Der Italiener Ivan Zuccon ist so ein Fall. Nach „Shunned House“, Bad Brains“ und „Nympha“ folgt nun die vierte Gurke in Folge, die unter Beweis stellt, dass der Mann einfach keine Geschichten erzählen kann, selbst wenn diese auf einer brauchbaren Vorlage von H.P. Lovecraft basiert.
Hier kommt der Teufel quasi aus dem Brunnen auf eine Farm irgendwo in Italien im Jahre 1943. Das Paar Pietro und Lucia freut sich zunächst über die großartige Ernte und ein geheiltes Knie, doch die Nebenwirkungen sind verheerend, denn schon bald greift etwas Dämonisches von Lucia Besitz und auch deren jüngere Schwester Alice scheint nicht mehr Herr ihrer Sinne zu sein...
Leider wird der anfänglich positive Eindruck rasch getrübt, denn zunächst bestimmt eine tolle Farbgebung mit heraus stechenden Kontrasten die Stimmung, als Alice beim Wasserholen der Eimer in den Brunnen fällt und anschließend farbige Blitze zucken.
Man ist zwar ein wenig verwirrt, weil das merkwürdige Verhalten der jungen Frau ohne Background hingenommen werden muss, doch das einsame Farmhaus und das große Getreidefeld punkten zunächst.
Wenn man einmal von den Nachbarn und einer verfolgten Jüdin absieht, handelt es sich um ein Drei-Personen-Stück, wobei jedoch keine dieser Figuren eine Bindung zum Betrachter aufbauen kann.
Zu viele Träume vermengen sich mit der Realität und zu wenig geben die Personen von sich, was das Geschehen überhaupt voranbringen könnte.
Selbst der sauber ausgearbeitete Score verhindert nicht einen deutlich voranschreitenden Einbruch der Atmosphäre, denn der rote Faden wird zusehends verloren und inhaltlich tritt man oftmals minutenlang auf der Stelle.
Ein kleiner Hoffnungsschimmer keimt auf, als Lucia, bereits deutlich vom Bösen gezeichnet, von einem Pfarrer besucht wird und dieser mit der Exorzismusnummer ankommt oder jemand wie von Sinnen durch das nächtliche Feld rennt. Diese raren Szenen stehen jedoch in keiner Relation zur vorherrschenden Langeweile, die selbst durch passable Goreeinlagen kaum kaschiert werden kann.
Die Handlung läuft nicht nur schleppend an, das bleibt so.
So sind kleine Attacken unter Einfluss des Bösen die wenigen Momente, in denen überhaupt Leben erkennbar ist und trotz guter Kamera und gelungener Farbgebung kommt die stilvolle Optik kaum gegen die inhaltliche Leere an.
Irgendwann hat man genug von den vorhersehbaren Ablenkungsmanövern der Besessenen und mit der Zeit nutzen sich Effekte wie veränderte Kruzifixe oder schlichte Flüsterstimmen komplett ab. Selbst zum Finale, als man visuell noch einmal die Stimmung zu steigern versucht, scheinen die Darsteller im Stehen zu schlafen, so teilnahmslos wirken die Gesichter.
Eine einsame Farm, 2. Weltkrieg, eine Puppe und ein Brunnen mit dämonischer Wirkung, - das sind Zutaten, aus denen man eine ansprechende Story basteln könnte und mithilfe solider Darsteller, deren Figuren etwas Background erhalten, auch ein Mitfiebern gegeben wäre.
Regisseur Zuccon hat sich lediglich im Handwerklichen ein wenig verbessert, doch von Dramaturgie und einer mitreißend erzählten Geschichte hat er nach wie vor keine Ahnung.
Wirr vorgetragen, uninspiriert gesteigert und am Ende hat man den Eindruck, dass außer einigen wenigen stimmungsvollen Bildern nichts gewesen ist.
3 von 10