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Man könnte "The Black Klansman" durchaus als das bezeichnen, was man im Englischsprachigen gerne mit "far ahead of its time" umschreibt. Hier geht es um ein politisches Thema, bei dem Hollywood in den Sechzigern noch in den Kinderschuhen steckte, wohingegen dieser Film von nicht ganz unerheblicher Brisanz ist.

Da verwundert es einen umso mehr, dass der Regisseur ausgerechnet Ted V. Mikels heißt: Der ist gemeinhin bekannt für groben Unfug vom Kaliber "Astro-Zombies" oder "Blutorgie der Satantöchter", wagte hier jedoch einen durchaus beachtlichen Ausflug ins politische Kino, um damit seinen besten Film abzuliefern. Nicht nur, dass ausgerechnet in Schwarzweiß vieles besser rüberkommt, auch packte der Schlockmeister ein heißes Eisen an, um damit einen mutigen, wenngleich auch kaum beachteten Vorstoß zu wagen.

So erzählt "The Black Klansman" die Rache eines Afro-Amerikaners am Ku-Klu-Klan. Der schreckt nicht mal vor Kindermord zurück, weshalb sich jemand in die Organisation einschleust, um die Vergeltung zu gewährleisten...

Leider lieferte Mikels kaum dokumentarische Innenansichten von der rassistischen Vereinigung ab. Einige Szenen sind durchaus packend und atmosphärisch inszeniert worden (nächtliche Kreuzverbrennung, Hinterhofritual), was man von Mikel´s später nicht immer behaupten konnte. Generell haben wir es jedoch eher mit einer Mischung aus Krimi und Drama zu tun, bei dem die Sozialkritik schnell mal zum reinen Aufhänger wird. Auch ist die Story nicht immer souverän umgesetzt worden, so dass den Zuschauer viele langatmige Passagen erwarten.

Dennoch ein überaus interessantes Zeitgeiststück aus dem Underground-Bereich wo glücklicherweise nicht allzu sehr auf die Tränendrüse gedrückt wurde. Mit dem fast gleichnamigen Spike Lee-Streifen hat "The Black Klansman" übrigens nichts zu tun.

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