„The Invention of Lying“ erzählt die Geschichte von Marc Bellingham (Ricky „The Office/Extras“ Gervais), einem gescheiterten Drehbuchautor in einer amerikanischen Kleinstadt, finanziell und sexuell wenig erfolgreich. Das Besondere an seiner Geschichte ist jedoch, dass er der Erfinder des Lügens ist: Er lebt in einer Gesellschaft, die das Lügen nicht kennt, alles schonungslos herausplappert, gänzlich naiv und frei von Sarkasmus ist. Als Drehbuchautor schreibt er demnach auch keine fiktiven Geschichten, sondern Drehbücher, die auf historischen Begebenheiten basieren und diese werden von bekannten Persönlichkeiten auch nur vorgelesen und nicht dargestellt, denn Schauspielerei (also etwas vor-spielen und damit indirekt lügen) ist in dieser Gesellschaft unbekannt. Eines Tages tut sich etwas bei Marc, er lügt bei seiner Bank und natürlich wird ihm geglaubt, denn Lügen kennt ja keiner. So fängt sein bizarrer Aufstieg an, er hat auf einmal Erfolg bei Frauen (Jennifer Garner), doch seine Lügen werden quasi selbstständig und drohen sein Leben zu ruinieren...
Ich bin großer Fan von Ricky Gervais und seinen brillanten Serien „Extras“ und „The Office“, die z.T. zwar geradezu quälend (Fremdscham!), aber auch pointiert und extrem witzig sind. Nachdem er auch in den USA bekannt wurde (Golden Globes für The Office) und es eine US-Version dieser Serie mit Steve Carell gibt, ist „The Invention of Lying“ nun sein zweiter US-Film nach „Ghost Town“. So witzig und gut die Ausgangsidee einer lügenfreien Welt auch ist, nach der Hälfte des Films kippt er gänzlich ins Fahrwasser der üblichen Hollywood-Romantikkomödien, wird sogar sehr rührselig und am Ende sind die guten Ideen von der Harmoniesoße des Rests übertüncht.
Natürlich ist der Film unterhaltsam und gut gespielt (Gervais ist kein großartiger Schauspieler, aber als Typ ist er einfach witzig), und doch schafft er es nicht, die üblichen Pfade einer konventionellen Komödie zu verlassen und am Ende bleibt nur relativ harmlose Kost. Schade um eine großartige Ausgangsidee, die leider in den üblichen Konventionen einer familientauglichen Komödie erstickt.