Was anfänglich wie ein austauschbarer Mysteryhorrorfilm aussieht, entpuppt sich beim längeren Zusehen als extrem spannendes Storygeflecht, dass einen bis zum Schluss überraschend gut unterhält. Wie erwähnt, ist es im Genre schon eine "hohe Kunst" einen Vielseher wie mich aufs Glatteis zu locken oder in eine Sackgasse zu lotsen. ORPHAN ist ein Beispiel hierfür, dass es nach gefühlten 100 Millionen Horrorthrillern gleicher und ähnlicher Couleur mindestens einen Film gibt, dessen präzis kalkulierter Twist eine "Hammer" ist! Sowohl optisch als auch darstellerisch bekommt man ebenfalls gehobene Kost geboten. Die Schauspieler sind sehr gut ausgewählt worden. Hervorzuheben sind natürlich die beiden weiblichen Schauspielerinnen, die Mutter und Adoptivtochter verkörpern. Hier ist grandioses Acting zu erleben. Dass die Rolle des Vaters ein wenig blass aussieht, tut der Spannung keinen Abbruch. Auch die Nebendarsteller (der argwöhnische Sohn und die taubstumme Tochter) passen sich ideal der Geschichte an. Selbst wenn einige Zweifler bei einer Lauflänge von fast 2 Stunden erst mal heftigst durchatmen, muss ich gestehen, dass der sehr gute Horrorfilm keinerlei Leerlauf bietet.
ORPHAN ist eine ganz klare Empfehlung meinerseits!