Deutschen Musikern in den 70ern reichte es, in komischen Anzügen auf der Bühne zu stehen und schmachtende Chansons zu trällern. Doch es gab einen, der war anders. Christian Anders. Der hatte anscheinend so viel kreativen Output, dass er allein mit Musik unterfordert war. Deshalb machte er auch noch Musicals, schrieb Theaterstücke, verfasste Gedichte und Bücher und machte auch noch Filme. Zum Glück muss man sagen. Denn sonst hätte die Welt nie solche Meisterwerke wie Die Brut des Bösen zu Gesicht bekommen. Multitalent Anders besetzt in seinem Erstlingswerk dabei alle wichtigen Positionen. In Personalunion übernimmt er Regie, Drehbuch, Musik, Stuntkoordination und selbstverständlich auch die Hauptrolle seines Films.
Der Klappentext von der VHS-Cassette beschreibt die Handlung folgendermaßen:
"Der größenwahnsinnige Zwerg Van Bullock will der mächtigste Heroin-Händler der Welt werden und sich damit an seinem Schicksal rächen. Sein ihm sklavisch ergebener Zwei-Meter-Leibwächter Komo macht für ihn die Schmutzarbeit. Der Karatemeister Frank (Christian Anders) kommt ihm ins Gehege...
Hervorragende Kampfszenen in diesem Film von Christian Anders."
Die Brut des Bösen ist Trash-Spaß vom Allerfeinsten. Dialoge und Drehbuch bieten eine Fülle von unfreiwilliger Komik, so dass der geneigte Zuschauer dabei voll auf seine Kosten kommt. Gangsterboss Van Bullock (gespielt von Deep Roy!!!) in Miniaturgestalt und sein Leibwächter Komo sind dabei ein echtes Dreamteam. Beispielsweise muß Komo seinen Gebieter schon mal auf das Piano heben, damit der ihm eine Standpauke aus Augenhöhe erteilen kann. Auch bei seiner von ihm dargestellten Hauptfigur Frank Mertens hat Anders nichts anbrennen lassen. Dabei sieht er sich offensichtlich sehr von Bruce Lee inspiriert und versteht es blendend seinen nackten Oberkörper in Szene zu setzen. So kann es schon mal passieren, dass er beim Anschleichen an die Villa des Bösewichts an einem Dornstrauch hängen bleibt und ihm leider nichts anderes übrigbleibt als das angerissen Shirt völlig auszuziehen. Hoppla. Szenen dieser und ähnlicher Art gibt es am laufenden Band und macht Die Brut des Bösen zum Filvergnügen für Groß und Klein. Mit Dunja Rajter!