Review

Hangover (2009)

Beim Thema Komödien beschleicht mich schon seit langem das Gefühl im Suff mal mein Lachen verkauft zu haben, denn irgendwie zünden die bei mir zu selten. Anscheinend habe ich einen so speziellen Humor dass die Massenware humortechnisch an mir abperlt wie Flüssigkeit an Lotusfarbe. Dabei muss eine gute Komödie bei mir lediglich zwei Anforderungen erfüllen: a) ich muss mich einfach richtig wegpissen können und b) der Film muss auch beim x-ten Mal Ansehen noch begeistern - und bringt jedes mal das unter Punkt a) beschriebene Gefühl. Filme die das schaffen und für mich die absoluten Perlen sind z.B. "Die nackte Kanone", "Dumm und Dümmer", "Hot Shots 2", "Werner-Beinhart" und "Voll Normal". Doch mit den Darstellern/Machern dieser Filme ist auch nicht mehr viel los und der Nachschub stockt gewaltig. Die letzte Komödie die mich richtig begeistert hat war "Leg dich nicht mit Zohan an" - doch der sollte ein Jahr später noch deutlich mit dem hier besprochenen Film getoppt werden. Drehbuch und Regie stammen von Todd Phillips der mit "Hangover" seinen großen Durchbruch feierte. Mein Kurzfazit vorweg: eine absolute Überraschung, eine klare 10/10 und ganz vorne bei den besten Komödien aller Zeiten.

Zur Story: Vier Freunde feiern einen ziemlich heftigen Junggesellenabschied in Las Vegas und können sich am Morgen danach an nichts mehr erinnern. Dummerweise ist auch noch der Bräutigam verschwunden und so versuchen die Jungs den Abend zu rekonstruieren ....

Interessanterweise ist die Story bzw. die Art wie die Handlung präsentiert wird, für eine Komödie total innovativ und hebt sich ganz klar ab. Es geht hier nicht nur lustig zu, sondern es herrscht auch eine gewisse Spannung und Neugier. Man will einfach wissen was die Jungs da im Rausch angestellt haben und man erlebt einige krasse Überraschungen. Das Konzept bzw. die Erzählstruktur von "Hangover" ist also schon mal ein dickes Plus und wurde ja auch so ähnlich im zweiten Teil wieder verwendet.

Zu den Schauspielern kann ich nur sagen - eine perfekte Wahl - jeder für sich. Doug der Bräutigam (Justin Bartha) hat sicherlich die undankbarste und kleinste Rolle - vielleicht klappts ja im dritten Teil mit mehr Screentime. Sein recht spießiger Freund Stu (Ed Helms) erfährt während des Filmes die größte Wandlung und ist schnell der Sympathieträger. Die sicherlich krasseste Figur ist Alan (Zach Galifianakis) mit einem sehr speziellen Humor - fantastisch. Und dann gibt es noch Phil (Bradley Cooper) der die extrem coole Sau spielt und stets den Überblick behält oder es zumindest meint. Obwohl so unterschiedlich bzw. wahrscheinlich gerade deswegen, harmoniert die Truppe perfekt miteinander und man schließt danach jeden Einzelnen ins Nachtgebet mit ein.

Was einfach auch stimmt ist der Ablach-Faktor. Es ist meistens die Situation die schon zum Wegschiessen komisch ist und dazu kommt noch das ungeschickte Agieren der vier Chaoten. Wenn dann noch dumme Sprüche gemacht werden und Alan seinen plumpen derben Humor auspackt geht´s richtig rund. Auch das Timing stimmt. Geht es am Anfang noch besinnlich los, steigert "Hangover" konstant die Gagdichte und auch das Erzähltempo zieht an, so daß nicht mal ein Hauch von Langeweile aufkommt. Ebenfalls gut ist auch die Wahl der Location denn etwas Las Vegas Flair gibt´s auch noch oben drauf.

Für mich ganz klar eine der besten Komödien aller Zeiten und eine Perle des Genres.
Einfach nur geil !!!

"Wir haben´s verkackt!!" - von wegen - starke 10/10

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