"The Hangover" - der "neuste" Streich von Todd Phillips, welcher 2004 mit "Starsky & Hutch" ein mehr oder weniger gelungener Neuanfang eben jener Serie gelungen ist. Kommen wir zu "The Hangover". Wie der Titel schon sagt, geht es hier um der Tag nach dem die "Sau rausgelassen wurde". Hangover bedeutet in etwa "Filmriss".
4 Freunde wollen einen Junggesellenabschied feiern, und wo kann man das nicht besser als in Las Vegas? Der Traum eines jenen Mannes. Hier gibt es Geld, Weiber, Sex. Eben das Standardprogramm und Oberklischee eines jenen Mannes. Die Story konzentriert sich überraschenderweise nicht damit, wie die Nacht verbracht wird, sondern beginnt schlußendlich dann, wenn die 4 mit einem übelsten Kater aufwachen - und alles vergessen haben. Etwas schwach für eine Story? Ansichtssache. Einer der 4 Freunde ist verschwunden, Ed Helms, der den Zahnarzt mimt, hat in typischer Vegas-Manier geheiratet und Mike Tysons Tiger wurde auch verschleppt. Die absolute Krönung ist jedoch Alan-Darsteller Zach Galifianakis, der die leitende Figur im ganzen Schlamassel ist. Und das nicht nur, weil er der Grund war, weshalb alle jenen Filmriss hatten...
Die Story klingt nicht nur blöd, sie ist es irgendwie ja auch. Es wird mit sehr viel Situationskomik gearbeitet, welche jedoch nur rein plakativ seinen Zweck erfüllen kann. Die absurde Komik schießt oft unter die Gürtellinie, es werden primitive Phrasen ausgeteilt, die jedoch einzig und allein die 14-16jährige unterhalten können. Lachattacken ausgeschloßen. Der Film hat jedoch seine Momente, diese Momente trägt aber einzig und alleine Zach Galifianakis, der sympathische Obertrottel des Wolfsrudel. Er vermag der meist sehr platten Humorschwelle doch Einsicht zu gewähren. Was so viel heißt, dass seine Sprüche zwar mehr oder weniger sehr pubertär und teils auch vulgär sind, sie aber der Situation betreffend doch äußerst amüsant sind. Galifianakis spielt seinen Charakter ohne Schrankenzuweisung, er lässt buchstäblich die Sau raus. Ungepflegt und nicht gerade attraktiv schleicht er sich still und leise ins Herz der Zuschauer.
Ed Helm, der unsichere Zahnarzt, ist aus dem Genrebaukasten für Verlierer mit Herz, doch Helm entwickelt keinerlei Sympathie. Sein Spiel ist nicht zwangsläufig steif und steril, seine Art jedoch schon. Verklemmt und manchmal hyperaktiv, doch nie publikumswirksam. Er ist im Grunde nur überflüssiges Beiwerk, welcher nicht mal etwas zum Humor beträgt. Zwar ist er der Hauptleidtragende des Films, doch das ist dem Publikum relativ egal.
Sonny-Boy Bradley Cooper sollte wohl ursprünglich die Frauenheld-Nummer abziehen, doch dafür fehlt im der Charme. Rein optisch mag das zwar hinhauen, aber die Chemie funktioniert nicht, da sich der Film selbst nicht entscheiden kann. Zu unterschiedlich sind die einzelnen Charakter, zu unkontrolliert ist der Ablauf und die Ausarbeitung der Protagonisten.
Todd Phillips Film ist ein 100% Film für Teenager, da er voll und ganz auf sie zugeschnitten ist. Plakativ, vulgär, pubertär - und mit extrem hysterischem Humor. Das ist nicht witzig und auch nicht amüsant, sondern nervt nur und überdenkt keineswegs die löchrige und unlogische Story. Wieso der Film dennoch funktioniert, ist nicht ganz klar. Klar, Galifianakis ist ein super Sympathieträger, seine Witze sitzen oft, doch sind eben jene sehr rar gesät. Auch werden ihm manchmal platte Kalauer zugemutet, doch stets trägt er sie doch recht humoresk vor. Der poppige Soundtrack vermag eventuell auch in Guten Laune versetzten - und die Situationskomik hat doch ihren ganz speziellen Reiz.
Es ist nicht unbedingt witzig, sondern interessant, wie Phillips seine Story zu Ende bringt.
Wo sich der vermeintlich verschollene Doug aufhält, hat man zwar schon nach 30 Minuten geschluckt, aber das ist ja auch egal. Humorvoller Höhepunkt ist der Abspann, welche dann doch dem ein oder anderen ein Schmunzeln auf die Lippe zaubern kann.