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Todd Phillips hat dank "Road Trip" und "Old School" schon Erfahrung auf diesem Sektor und dürfte mit "Hangover" die beste Komödie des Jahres geschaffen haben. In den USA schlug "Hangover" ein, wie eine Bombe und das war nicht bloß eine Seifenblase. Viel Dialogwitz, Situationskomik, gut getimte Gags, aber man muss sich auch mit derben Zoten anfreunden, dann kann man sich prächtig amüsieren.

Doug Billings (Justin Bartha) will heiraten, so will er es mit seinen drei Kumpels Phil Wenneck (Bradley Cooper), Alan Garner (Zach Galifianakis) und Stu Price (Ed Helms) in Las Vegas nochmal richtig krachen lassen. Dafür mieten sich sich im "Caesars Palace" ein und stoßen auf ihren Junggesellenabschied an.
Am nächsten Morgen wachen Phil, Stu und Alan in ihrer völlig demolierten Hotelvilla auf, von Doug fehlt jede Spur und das Trio kann sich an nichts mehr erinnern. So versuchen sie mit verschiedenen Anhaltspunkten, die Nacht revue passieren zu lassen, dabei legen sie sich mit der Polizei, der chinesischen Mafia und sogar Mike Tyson an.

Die Grundidee hat man von "Ey mann, wo ist mein Auto" übernommen, doch den steckt "Hangover" locker in die Tasche. Wir haben hier vier unterschiedliche Charaktere. Einmal Doug, den ruhigsten der Truppe, welcher in ein paar Tagen vor dem Altar steht. Weiter geht es mit Stu, einem Zahnarzt der unter seiner strengen Freundin zu leiden hat. Drittens Phil, einen Lehrer, der nicht immer ein Ohr für seine Schüler hat und final den seltsamen Alan, der nicht viel in der Birne hat und am meisten für Chaos sorgt. Trotz ihrer Allüren sind die vier Hauptcharaktere durch die Bank sympatisch. Die gut aufgelegten Darsteller hatten sichtlich Spass an ihren Rollen. In Nebenrollen sind noch Mike Tyson zu sehen, der gerne zu Phil Collins "In the Air Tonight" singt, Heather Graham als Stripperin Jade und Mike Epps als Dealer, der aber keine Ahnung von Drogen hat.

Eigentlich kann hier nichts schiefgehen und Phillips fackelt dann nicht lange, bevor man in dem demolierten Hotelzimmer erwacht. Im Badezimmer ist ein Tiger, Stu hat einen Zahn verloren und Doug ist spurlos verschwunden. So macht man sich verkatert auf die Suche nach Doug und folgt jedem Anhaltspunkt, den man finden kann. Und die Vier haben es gewaltig krachen lassen. Stu fehlt nicht nur ein Zahn, er ist verheiratet, Phil war sogar im Krankenhaus wegen einer Gehirnerschütterung, ausserdem hat man einen chinesischen Gangster gekidnappt, der dem Trio noch reichlich Ärger macht. Auch bei Mike Tyson haben die Jungs erheblichen Schaden angerichtet.

So erleben wir viele Überraschungen und wenn man denkt es gehe nicht mehr schlimmer, dann kommt es noch dicker. Trotz dem eigentlich simplen Schema und dem Brachialhumor, zündet so gut wie jeder Gag. "Hangover" lädt ein, um endlich mal wieder herzhaft zu lachen. Einige Gags hat man schon mal gesehen, aber die Dialoge sprühen vor Wortwitz, vielleicht hätte man sich nur mit den Schimpfwörtern ein wenig zurückhalten können. Aber wenn das Trio von einem nackten Chinesen verprügelt wird oder in Mike Tysons Schwimmbad pinkelt, kann man sich nur noch den Bauch halten.

Das Happy End ist natürlich vorprogrammiert, aber man muss sich noch allerhand einfallen lassen, um pünktlich auf der Hochzeit zu erscheinen. Während des Abspanns bekommen wir noch einige Bilder zu sehen, was die Vier in der Nacht alles getrieben haben, denn jedes Detail war noch nicht geklärt.
Untermalt wird "Hangover" von den verschiedensten Melodien. Sei es Rock, Charts oder Hip Hop, der Score ist eine Wucht. Dazu präsentiert uns Phillips einige Panoramabilder von Vegas, die wir so noch nie gesehen haben.

Da kommt man mit einem breiten Grinsen im Gesicht aus dem Lichtspielhaus. Zwar ist das Ganze nicht neu, oder gerade innovativ, aber "Hangover" unterhält prächtig und bietet Gags im Sekundentakt und punktet mit gut aufgelegten Darstellern. Das zu überbieten, wird wirklich schwierig.

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