"Ne scheiße... haben wir wirklich?" Das ist eindeutig die vorherrschende Katerstimmung von "Hangover", dem neusten Comedystreich von Regisseur Todd Phillips ("Road Trip"). Und was soll ich sagen? "Hangover" ist schlicht das witzigste Stück Film, das seit gefühlten Ewigkeiten über die Kinoleinwand geflimmert ist! Buchstäblich nassgeschwitzt vor Lachen (ok, der bis auf den letzten Platz gefüllte Brutkasten-Saal mag auch seinen Anteil daran gehabt haben) verliess ich am heutigen Starttag des Films bestens gelaunt das örtliche Kino.
Hier stimmt einfach alles: Angefangen bei den vier sympathischen Hauptcharakteren, die es in Vegas zum Junggesellenabschied noch einmal so richtig krachen lassen wollen über eine wahrlich ansehliche Gagdichte, einen unglaublichen Ideen- und Zitatereichtum bis hin zur fetzig-modernen Inszenierungsweise, welche von einem tollen Soundtrack und dem wohl genialsten Abspann aller Zeiten gekrönt wird. Erfreulicherweise gibt es kaum Rohrkrepierer unter den zahlreichen witzigen Momenten, wofür sich zumeist Obertrottel und Sympathiezugpferd Alan (Zach Galifianakis) verantwitlich zeigt. Aber auch die übrigen drei Trinkfreunde (Bradley Cooper, Ed Helms und Justin Bartha) geben sich in aller ihrer Verschiedenheit keine Blöße, weder was die darstellerische Leistung, noch was den so wichtigen Sympathiewert anbelangt. Dieses nicht durchgehend vollzählige Quartett funktioniert einfach perfekt! Das Sahnehäubchen stellt schließlich noch ein Kurzauftritt von Ex-Boxweltmeister Mike Tyson dar, der längst noch nicht zum alten Eisen gehört, wie unser schmerzfreies Trüppchen alsbald am eigenen Leibe erfahren darf. Aber letztlich stielt auch ihm vor allem Zach Galifianakis die Show...
"Hangover" profitiert aber vor allem auch von seiner liebevoll in Form einer Rekonstruktion der Ereignisse vorgetragenen Geschichte und den abwechlsungsreichen, gerne auch mal unter die Gürtellinie langenden Späßen. Dennoch wird der Kurs stets gehalten und zu keinem Zeitpunkt droht der Absturz in banale Blödellei oder gar Langeweile. Hat man zum Ende das Gefühl, dass den vier ans Herz gewachsenen Chaoten doch etwas die Puste ausgeht, sorgt spätestens der phänomenal-lustige Abspann für Abhilfe.
Eine wirklich runde Sache von vorne bis hinten, in der sich so ziemlich jeder (männliche Zuschauer) irgendwo irgendwie wiedererkennen wird!
* 9 Punkte gibts für die Erstsichtung. Da "Hangover" doch sehr von der Aufdeckung der skurilen Einzelheiten der durchzechten Nacht lebt, wird der Wiedersehwert natürlich etwas geschmälert.