Review

kurz angerissen*
erstmals veröffentlicht: 30.09.2009

Es ist schon aller Ehren wert, an welche Themen sich Pixar wagt. Kein Studio sonst würde eine Geschichte um einen alten Mann in einem fliegenden Haus stricken. Dafür schon mal oberster Respekt und alleine die Grundidee erhebt "Oben" schon über den bisher wohl schwächsten Pixar "Cars".

Viel weiter steigt er aber nicht auf, denn zu oft wirkt das Material so, als wisse es nicht, worauf es hinauslaufen wolle. Einmal in der Wunderwelt angekommen, sehen sich Carl und sein nerviger Begleiter einer permanenten Richtungslosigkeit ausgesetzt, garniert mit einer zwar exotischen, aber auch sehr gewöhnungsbedürftigen Mischung aus seltsamen Tieren, die man telweise so nicht im Dschungel erwarten würde. Gerade das hätte so schön zum Vorteil ausgearbeitet werden können, doch irgendwie sind ausgerechnet die Hunde der Pferdefuß des Films. Anhand des direkten Vergleichs von Hund und Riesenvogel erkennt man auf Anhieb die Problematik des Anthropomorphismus, wie er zB. von den Simpsons bewusst immer umgangen wurde: ist der Vogel mit seinen animalischen Verhaltensweisen (herausragend das instinktive Schulterzucken oder die Dinosaurier-artige Drohgebärde) ein echter Hingucker, scheinen die mit Sprechbändern versehenen und dadurch vermenschlichten Hunde dem Kinderfilm "Cats & Dogs" entflohen zu sein. Die naturalistische Animation der Hunde setzt dem Paradox die Krone auf.

Davon abgesehen eine herrlich emotionale "King Kong"-Alternation mit schrägem Blickwinkel, mit deren Subtext sich Pixar als zutiefst erwachsen präsentiert, die aber in erzählerischer und teilweise sogar animatorischer Hinsicht erstaunlich oft hinkt.

*weitere Informationen: siehe Profil

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