Für die junge Angelica ist der Abend vollends ruiniert. Ausgerechnet in der Nacht, in der die größte Party des Jahres an ihrer Highschool stattfindet, muss sie zu Hause bleiben. Schlechte Voraussetzungen, um bei ihrem Love-Interest Brad zu landen und auch keine gute Ausgangslage, um von ihren Kommilitonen endlich anerkannt zu werden. Als sie frustriert das Radio einschaltet, findet sie dort einen neuen Sender: THE OPEN DOOR. Diese Radiostation soll nur alle 29 Tage an Vollmond auf Empfang gehen und seinen Hörern ihre Herzenswünsche erfüllen können. Angelica zögert nicht eine Sekunde, ruft den Sender an und formuliert in ihrer Frustration eine ganze Breitseite an bösen Wünschen, die allesamt ihren Eltern und ihren Schulkameraden gelten. Doch man sollte sich immer genau überlegen, was man sich wünscht, denn nun geraten die Dinge in dieser Nacht völlig aus dem Ruder...
Wenn Wünsche sich erfüllen
Das man seine Wünsche möglichst genau formulieren soll, weiss man im Horror-Genre eigentlich spätestens seit der "Wishmaster-Reihe", denn wenn man nicht ganz genau auf die Formulierung achtet, kann das ganz böse nach hinten losgehen und die Geschehnisse geraten vollkommen ausser Kontrolle. So verhäkt es sich auch in vorliegendem Regie-Debut von Doc Duhame, denn die von einem jungen Mädchen geäusserten Wünsche an ein mysteriöses Orakel gehen auf eine Art und Weise in Erfüllung, die sich das Mädchen ganz sicher nicht vorgestellt hat. Auch wenn die hier vorhandene Thematik nicht unbedingt neu ist, so kann man die Grundidee des Ganzen doch als recht originelle Abwechslung ansehen, der es allerdings an einer gänzlich gelungenen Umsetzung mangelt. Dabei liegt das größte Problem von "The Open Door" ganz einfach darin begründet, das es geschlagene 50 Minuten dauert, bis endlich einmal etwas passiert und die bis dahin eher belanglose Geschichte ein wenig an Tempo aufnimmt.
Fast eine Stunde lang wirde der Zuschauer nämlich mit pubertären Problemen einiger teenager mehr oder minder gelangweilt und ziemlich wenig deutet eigentlich überhaupt darauf hin, das es sich hier um einen Horrorfilm handeln soll. So entsteht auch vielmehr der Eindruck, das man sich in einem x-beliebigen Teeniefilm befindet, bei dem man noch nicht einmal genau weiss, um was es sich thematisch eigentlich dreht. Nachdem sich diese endlos erscheinende Einführung dann endlich dem Ende nähert, entfaltet sich endlich so etwas wie eine solide Grundstimmung, die in einigen Passagen sogar leicht unheilvolle und bedrohliche Züge erkennen lässt, so das nach einer viel zu langen Einführungsphase endlich ein gewisses Horror-Feeling entsteht. Man sollte allerdings auch zu diesem Zeitpunkt die Erwartungen nicht zu hoch ansetzen, denn der nun folgende Horroranteil der Geschichte ist zwar sehr willkommen, lässt die vorhandene Qualität dieses Werkes aber nicht in ungeahnte Höhen schießen. Zwar passiert nun endlich etwas und es gibt sogar die ein oder andere blutigere Szene zu begutachten, jedoch will zu keiner Zeit so richtig der Funke überspringen, da das Geschehen zu keiner Zeit so richtig in Gang kommt.
Auch die vorhandenen Effekte hauen einen nicht wirklich um und der Härtegrad der Ereignisse bewegt sich in einem äusserst überschaubaren Rahmen, es ist also definitiv nicht mit einem Splatter-und Gore Spektakel zu rechnen. Ich will den Film keineswegs schlechter machen als er im Endeffekt ist, aber irgendwie wirkt das ganze Szenario teilweise etwas unbeholfen und unfertig, als wenn Doc Duhame nicht so ganz wusste, in welche Richtung die Geschichte eigentlich tendieren sollte, zudem ist das Geschehen viel zu vorhersehbar, als das man mit diversen Überraschungsmomenten rechnen könnte. Hinzu kommen die nicht gerade überzeugend agierenden Jungdarsteller, deren Charaktere auch viel zu klischeebehaftet daherkommen und im Bezug auf das dargebotene Schauspiel nicht unbedingt zu den talentiertesten ihrer Zunft gehören. Und so ist es dann auch nicht besonders verwunderlich, das man letztendlich zu einem doch eher ernüchterndem gesamteindruck gelangt, siedelt sich "The Open Door" doch lediglich im unteren Durchschnittsbereich an und bietet recht wenige Dinge, die man wirklich positiv bewerten kann.
Eine sicherlich ganz originelle Grundidee krankt hier an einer eher dürftigen Umsetzung, die ganz bestimmt viel besser hätte ausfallen können. Dazu wäre es allerdings auch nötig gewesen, die beiden vollkommen verschiedenen Filmhälften besser miteinander zu verbinden. Entpuppen sich doch die ersten gut 50 Minuten als laues Teeniefilmchen, in dem es um die alltäglichen Probleme der amerikanischen Jugendlichen geht, so versucht man danach den Rest der Geschichte mit Horrorelementen zu füllen, die zu schnell aufeinander folgen, so das es schon etwas überladen erscheint. Dadurch entsteht schon der Eindruck beim Zuschauer, das man das in der ersten Häkfte Versäumte krampfhaft nachholen will, was aber im Endeffekt genau die falsche Entscheidung war.
Fazit:
Man kann sich "The Open Door" ruhig einmal zu Gemüte führen, sollte dabei seine Erwartungen nicht zu hoch ansetzen, da es ansonsten zu einer ziemlichen Enttäuschung kommen kann. Es mangelt an einem richtig konstanten Spannungsbogen, denn dieser ist erst nach gut einer Stunde erkennbar. Auch atmosphärisch gibt es nur wenige Phasen, die man als echt gelungen bezeichnen kann, so das man hier einen eher äusserst durchwachsenen Gesamteindruck erhält, der den Zuschauer doch mit eher zwiespältigen Gefühlen zurücklässt.
4/10