Auf annähernd jedem amerikanischen Schrottplatz ist mindestens ein blutrünstiger Hund zu finden, der dafür sorgt, dass nachts keine Autoteile gemopst werden. Hinzu kommt ein großzügiger Stacheldrahtzaun, der ebenfalls ungebetenen Zutritt erschweren soll.
Im vorliegenden Fall soll er hingegen eine Flucht verhindern, denn der junge Besitzer hält gekidnappte Frauen für 30 Tage gefangen, bevor er ihre sterblichen Überreste mit dem Wachhund teilt.
Im weitesten Sinne haben wir es mit einem Backwood-Terror-Thriller zu tun, der allerdings zum minimalistischen Drei-Personen-Stück gerät und zum Überfluss auch noch um rund sechs Minuten Splatter erleichtert wurde.
JYD, der Besitzer des Autofriedhofs hört den Polizeifunk ab und ist bereits vorm eigentlichen Abschleppdienst am Einsatzort. Dieses Mal schleppt er Audra ab, die auf dem Weg zu einer Feier mit dem Wagen liegen bleibt.
Sie landet in einem Kellerverlies und muss fortan tägliche Vergewaltigungen und den Verzehr von Menschenfleisch über sich ergehen lassen. Ihre letzte Hoffnung ist die FBI-Agentin Sam, die sich bereits in der Nähe des Serienkillers befindet.
Neue Aspekte kann man dem Stoff kaum entnehmen, über die Motive des Peinigers erfährt man nur am Rande etwas von einem familiären Trauma, was sich allenfalls vage erahnen lässt.
JYD gibt sich in der Öffentlichkeit charmant und zurückhaltend, doch in zweisamen Situationen wird er leicht aufbrausend und unberechenbar. Genau dreißig Tage lang quält er seine Opfer, bis er sie tötet und die darauf folgenden mit den Überresten der Vorgänger versorgt, beziehungsweise versorgen lässt, denn Vegetarierin Audra muss das Fleisch in der Pfanne zubereiten, um später gemeinsam mit JYD zu speisen.
Sobald es allerdings explizit wird, wird ausgeblendet oder im Off angedeutet, lediglich das Nähen einer Fleischwunde ist kurz sichtbar, während jegliche Folterszenen, sofern überhaupt vorhanden, komplett außen vor bleiben.
Demnach spielt sich die Pein der Opfer nur im Kopf ab und da reichen Andeutungen kaum aus, um das Leid von drei Wochen Gefangenschaft zu verdeutlichen.
Entsprechend ist die Machtverteilung, trotz kläglicher Fluchtversuche eindeutig geklärt, zumal es aus dem Kellerraum, der nur durch eine herabgelassene Leiter zu betreten und mit Stahlwänden ausgestattet ist, kein Entkommen gibt.
Folgerichtig wird auch FBI-Girl Sam vom unscheinbaren Killer überwältigt und eingekellert. Trotz einigen Ideenreichtums seitens der Polizistin scheint es für den erfolgreichen Abschluss nie zu langen, wobei sich in diesem Zusammenhang einige Logiklöcher und Unwahrscheinlichkeiten einstellen.
Immerhin kommt im letzten Drittel überhaupt so etwas wie Suspense ins Spiel, denn zuvor wirkte die Chose nicht gerade abwechslungsreich und auch der Kurzauftritt von Brad Dourif als Dorfsheriff bringt kaum Leben ins Spiel. Die Kulisse lässt ebenfalls wenig Atmosphäre aufkommen, - der Schrottplatz, als auch die Wohnräume des Killers wirken beliebig und austauschbar, allenfalls einige alte Schätzchen in Sachen Autos sind auffällig.
Somit kommt, trotz angriffslustigen Wachhundes und impulsiven Schlächters zu wenig Spannung auf, darstellerisch finden sich keine sonderlich herausragenden Vertreter und in Sachen Gewalteffekten guckt der Genrefan völlig in die Röhre.
Gegen Ende ganz passabel, kann „Junkyard Dog“ kaum seine Ideenlosigkeit verbergen, die mit der fehlenden Figurenentwicklung einsetzt und beim vorhersehbaren Showdown mit Abschlussgag endet.
Nicht gänzlich langweilig, aber uninspiriert und auf Dauer etwas einfältig.
4 von 10