Nemesis 4 - Engel des Todes (1996)

Während andere Holperfilmer fast schon standardmäßig ihren Gewalt-und-Titten-Käse abliefern, da gelingt es dem guten Albert Pyun bisweilen, höchst seltsame Komponenten zu einer Einheit zu verschmelzen. Ob das Ganze dann wirklich passt, steht natürlich auf einem anderen Blatt. In dem vierten Teil der ohnehin schon leicht obskuren Nemesis-Serie vermengt Pyun jedenfalls den Film Noir mit dem Erotikthriller, um diesem seltsamen Output auch noch ein bisschen billige Alien-Action beizumengen.

Gedrehte wurde in Osteuropa zwischen irgendwelchen Barracken und komplett zerfallenen Häusern. Abermals versucht Pyun mit seinem etwas ungewöhnlichen Erzählstil die Grenzen aller Konventionen zu sprengen, um dabei lediglich einen mäßig spannenden C-Reißer mit bruchstückhafter Handlung zu präsentieren. Billige Effekte geben sich einfallsloser Action die Klinke in die Hand während die Hauptdarstellerin als She-Terminator etwas planlos durch die Pampa stampft.

So ist "Nemesis 4" an nicht nur einer Stelle so langweiliger wie belangloser Unfug, der einfach nur zum Kopfschütteln und Vorspulen verleitet. Richtiger Spielfilm fusioniert mit dem Videoclip, wie man es damals noch aus guten alten MTV-Zeiten kannte. Was richtig Brauchbares kam dennoch kaum zustande.

So war Pyun viel eher damit beschäftigt, seine Hauptdarstellerin Sue Price entsprechend in Szene zu setzen. Wer also mehr wie nur einen Blick auf die teils sportlichen, teils etwas diffus anmutenden Körperparteien der Bodybuilderin erhaschen will, für den ist der Film bestimmt kein falsches Anschauungsobjekt. Einen der lustigesten Momente hat der Streifen wenn Price in einer ihrer diversen Sexszenen im Auto mit einem Mann korpulieren darf. Beide bekommen Streit. Der Typ verwandelt sich in ein Alien und spuckt sie mit Schleim voll, worauf sie ihn mit irgendwelchen Todesstrahlen aus der Muschi killt. Banzai!

Fazit: Leicht obskurer Videoschlock mit muskelbepackter Hauptdarstellerin als Gunslinger und Betthäschen. Fernab guter Unterhaltung, aber wer gewissem cineastischen Blödsinnn so überhaupt nicht widerstehen kann...