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Mandy Moores erste Hauptrolle. Kurz nachdem der erste Leinwandauftritt von Britney Spears enttäuschte (eigentlich hatte man ja gar nichts erwartet, dennoch war es ernüchternd) musste dann auch Mandy Moore, die nach ihrer ersten Single-Veröffentlichung gleich als Nachfolgerin und Doppelgängerin von Britney Spears gehandelt wurde, nachziehen. Allerdings wird bei "A walk to remember" weniger oft die Moralkeule geschwungen und auch mit dem pubertär-albernen Dummdialogen aus "Crossroads" muss man sich hier nicht abgeben. Ging Spears' Streifen in Richtung Roadmovie-Musical-Liebesfilm für 8-12jährige Mädchen haben wir es hier mit einem eher ernsten Liebesdrama zu tun, wobei man auch hier die Zielgruppe der Mandy Moore-Musik miteinbeziehen wollte und ein wenig auf hippes Teenie-Ambiente machte. Dennoch ist der Vergleich mit "Crossroads" weit hergeholt, wenn man vom filmischen ausgeht und nicht von den Namen...

Bei einer Mutprobe wird ein Mitschüler von dem von allen Seiten bewunderten Landon (Shane West) schwer verletzt, woran Landon nicht ganz unschuldig ist. Dafür darf er sich gemeinnützig betätigen und muss am Wochenende Nachhilfe geben und bei einem Theaterstück die Hauptrolle übernehmen. Bei beiden Gelegenheiten läuft er auch der Aussenseiterin und Tochter des Reverends Jamie (Mandy Moore) über den Weg, die natürlich von seiner Clique nur dumm angeguckt und niedergemacht wird. Als er sie aber notgedrungen besser kennenlernt, merkt er erst was für ein Mensch sie ist...

Hört sich nach einem typisch-klischeebeladenen Liebesfilm an, wo alles seinen oftmals gesehenen und bekannten Lauf nimmt. Doch haben die Filmemacher hier wenigstens mal etwas versucht und bringen in das ganze noch ein wenig Dramazutaten hinein. Da gilt es das Hindernis von Jamies Vater zu überwinden, der als Reverend voll und ganz dagegen ist, dass die beiden sich treffen, zumal er den desinteressierten Landon jeden Sonntag in der Kirche sieht und auch schon allerhand Schlechtes von ihm gehört hat. Zeitgleich hat Landon dann auch noch Streß mit seinem eigenen Vater, nachdem dieser ihn und seine Mutter verlassen hat. Dass es dann noch die Aussenseiterin der Schule ist, können die Freunde nicht gut heißen und dann gibt's auch noch Zoff mit den besten Freunden. Also im Grunde gibt es überall nur Streit, außer da, wo es am Anfang aussieht, als würde es ihn geben - zwischen Jamie und Ladon.

*halber Spoiler an*
Die letzten 20 Minuten wenden dann einen Großteil zum erwarteten Guten. Das absolute Ende kann man als beides ansehen - Happy End oder Bad End. Es ist nicht "das" Ende, das man erwartet, aber unbedingt schlecht ist es für die Protagonisten auch nicht.
*halber Spoiler aus*

Schauspielerisch bewegt man sich hier auf verdammt hohem Niveau, wenn ich mir mal meine Erwartungshaltung vor dem Film in Erinnerung rufe. Hatte mich auf einen ähnlichen Flop wie "Crossroads" inklusive schlechten Darstellern eingestellt, werden diese Erwartungen hier weit übertroffen. Mandy Moore kann schauspielern - was sie hier ganz eindrucksvoll beweist. Shane West präsentiert seine Verwandlung im Film vom obercoolen Schulliebling zum verliebten Romatiker ebenso gut. Anfangs noch mit böser Mimik geht er über zum lächelnden Freund von Jamie. Auch in den 30 Schlussminuten (nach der Szene in der Gasse hinter dem Partyhaus) gibt es an den Schauspielern nichts auszusetzen. Auch Peter Coyote als sorgenvoller Reverand spielt sehr gut. Die Clique von Landon ist dann leider wie in jedem Teeniefilm gecastet (der Schwarze, die Blonde etc.) und spielt dann leider auch höchstens auf diesem Niveau.

Leider hat das Drehbuch den ein oder anderen Aussetzer. Da wäre vorallem die Szene, in der Landon Jamie fragt, ob sie mit ihm den Text lernt, zu erwähnen. "Aber nur unter einer Voraussetzung: Du darfst dich nicht in mich verlieben." Da konnte ich dann nur mit dem Kopf schütteln, denn der Spruch hatte schon was selten Dämliches und passte ganz und gar nicht in die Szene und den ganzen Film. Solche "Klopfer" gibt es ein paar Mal, aber es bleibt zum Glück erträglich.

Zum Schluss hin gibt's ein bisschen Kitsch und Klischees, die den recht positiven Gesamteindruck ein wenig schmälern (vorallem als der Freund zu Landon kommt, von dem er kurz zuvor noch Prügel bezogen hat). Dennoch ist der Film gut. Er wird bestimmt kein Meilenstein, aber nach meiner niedrigen Erwartungshaltung geht der Film in Ordnung. Schauspieler sind klasse, die Musikstücke sind selbst für Moore-Hasser nicht schlecht und das Ende war mal ein wenig frischer Wind im Genre des Liebesfilms (im Dramagenre schon wieder weniger, aber liegt hier die Gewichtung doch mehr auf der Liebe). Viel besser als erwartet und ruhig mal einen Blick wert.

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