Review

eigentlich bin ich kein Fan von solchen Filmen, aber Snuff Massacre empfand ich als höchst gelungenen bitterböse satirische Abrechnung mit dem Subgenre des Folterfilmes (falls es so ein Untergenre überhaupt gibt^^) 


Besonders gut hat mir die düstere und etwas subtile Atmosphäre gefallen und vor allem dass der Film beim erstmaligem Anschauen absolut nicht so vorhersehbar war.

Die Darsteller wirken meiner Ansicht nach für einen solchen Film auch recht authentisch, wenn das überhaupt bei so einem Streifen möglich ist.

Die ziemlichen schockierenden Snuff-Szenen, also die die die Leute als Home-Video im Keller sich angewidert anschauen, haben es in sich. Sie wirken schockierend realistisch und verursachen bei jemanden, der noch nicht all zu abgestumpft ist, ein unangenehmes Magengefühl... ein Ziehen und Drücken.
Man fragt sich unweigerlich, was geht in den Köpfen solcher Leute vor, die einen Snuff-Film drehen oder in ihm als Vollstrecker der Greultaten an hilflosen Opfern, mit denen man sogar Mitleid bekommt, mitwirken. Sowie was eigentlich dem Zuschauer daran so fasziniert? Was ist dass, was uns hinschauen lässt und fesselt? Was macht ds mit uns,wenn wir zuschauen wie Menschen andere hilflose Menschen quälen ? Wo bleibt die Frage nach, was du nicht willst was Dir man tu, das füge auch keinem anderen zu?
Sind wir als Zuschauer eines Snuff-Videos nicht genauso krank, wie die die ein solches machen? Oder schlimmer?

Die irrwitzigen Wendungen im Film, die sich später dann ergeben, sind meiner Ansicht nach großartig, verleihen dem eigentlich sehr düsteren Film ein ironisches Augenzwinkern und flüstern dem Zuschauer unterschwellig immer wieder ins Ohr, dass es sich bei diesem doch recht hart anzuschauenden Film doch immer noch nur um einen fiktiven Horrorfilm handelt, dem man nicht ganz so ernst nehmen sollte.
Das spiegelt die wohl beabsichtigt immer surrealeren und bizarrer werdenden Vorgänge wieder... alles wird immer konfuser, undurchschaubarer...was aber keineswegs dem Film schadet - im Gegenteil.

Mir hat Snuff Massacre so recht gut gefallen, vor allem weil er in einem (mir ging es so) Reaktionen erzeugte... Abscheu vor der sinnlosen Grausamkeiten, die heute ja in vielen Filmen Mittel zum Zweck sind, um den fast kranken Voyeurismus des Publikums zu befriedigen. 

Snuff Massacre ist wesentlich intelligenter als man zunächst glaubt, auch wenn er ziemlich blutig und brutal erscheint, doch hat der Film auch eine Aussage, die meiner Ansicht besagt, dass man nicht alles was man an Filmen sieht all zu ernst nehmen soll - egal wie schockierend abartig und brutal sie sein mögen - es sind nur Filme.... andererseits zeigt er aber auch deutlich, was zu viel Grausamkeit auch mit einer labilen Persönlichkeit anrichten kann, was aber natürlich völlig überzogen dargestellt wird.Im Grunde genommen sagt der Film "es ist alles nur ein Film - lasst Euch nicht an der Nase herum führen!"

Aber trotz dieser unterschwelligen Botschaft, die erst im laufe des Filmes immer deutlicher wird, ist der Film für den ein oder anderen schwer zu ertragen... was aber wohl auch damit zu tun hat, dass man heute so viele kranke Sachen zu sehen bekommt, bei denen man sich wirklich mal ernsthaft fragen sollte, warum man sich so etwas anschaut.
Ich vermute dass Snuff Massacre den Zuschauer genau dazu bewegen will... sich zu fragen, warum man sich unbedingt gewisse Filme anschaut... warum sie für einen selbst eigentlich gar nicht hart und krank genug sein können?!



  
  

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