Review

Klingt wie ein finnischer Beitrag zur immer noch anhaltenden Folterfilmwelle, entpuppt sich jedoch als recht harmloser Rip, so zwischen „Saw“, „Cut – Film ab… und Schnitt“ und solchen Streifen, in denen der Killer seine Taten mit Kamera dokumentiert.
Dabei gestalten sich die ersten rund zwanzig Minuten passabel, doch diese entpuppen sich als Filmdreh und danach geht es steil bergab.

Mal wieder der Film im Film: Lisa und ihr Freund haben einen Autounfall, sie holt in der nahe gelegenen Psychiatrie Hilfe, dessen Einrichtung sich als morbider Ort für Snuff-Videos entpuppt. Nun geht es auch Lisa an den Kragen.
Break.
Wir sind mitten im Dreh unter der Leitung von Steven, der sein Projekt am Originalschauplatz der Psychiatrie dreht. Hinter einer Wand entdeckt die Crew die originalen Snuff-Videos, woraufhin Regisseur Steven eine tödliche Besessenheit überkommt…

Immerhin entdeckt man innerhalb der Vorlaufzeit keine Hinweise auf einen Filmdreh, so dass der erste Part der Handlung wie der eigentliche Inhalt daherkommt und sogar ein paar atmosphärische Momente aufweisen kann.
Nur leider bleibt es nicht dabei. Die komplette Filmcrew entpuppt sich als belanglos, ein angeblicher Hollywoodstar (in Wirklichkeit das Debüt des Darstellers) brüstet sich mit Auftritten an der Seite von Danny DeVito und Michael Douglas, die es natürlich nie gab, die Frauen am Set sind entweder Lesben oder karrieregeil und die Typen beschweren sich nur über die finanziellen Zustände des Projekts.
Bis auf, dass die Tontechniker bei Probeaufnahmen ein weibliches Wehklagen aufzeichnen, geschieht lange Zeit nichts Weltbewegendes und es kommt, trotz düsterer Kulisse, kaum Atmosphäre auf.

Als die Originalbänder der Snuff Orgien entdeckt werden, treten unweigerlich einige Gewaltszenen zutage, doch diese sind nur schwer als solche erkennbar, denn die Aufnahmen sollen aus den Siebzigern stammen und entsprechend ist der Ausschnitt recht klein und das Material durchzogen von Schmutzrillen. Die undeutlichen Bilder können natürlich wunderbar kaschieren, wenn ein Effekt nicht ganz so sitzt, - Nägel in der Hand und gezogene Zähne kommen dadurch nur halb so brutal rüber.

Dramaturgisch verkommt der Inhalt gegen Ende vermehrt zur Nullnummer.
Regisseur Steven dreht immer mehr durch (man kann nur erahnen, ob die Geister von damals ihre unsichtbaren Finger im Spiel haben) und holt sich einen nach dem anderen seiner Crew.
Nebenher baut man noch „Saw“ ein, indem zwei Kerle in einem isolierten Raum ums Überleben kämpfen müssen, während die Damen ein wenig länger dabei bleiben dürfen.
Sympathieträger kristallisieren sich dabei jedoch nicht heraus, denn einerseits sind sämtliche darstellerischen Leistungen unterdurchschnittlich und zum anderen gibt es keine Figur, die mit deutlich positiven Merkmalen ausgestattet wurde, auf dass einem das Ableben jedes einzelnen egal ist.

Die wenigen, kaum drastischen Splattereffekte, die letztlich in die reale Handlung eingebunden werden, sind die Sichtung in keiner Hinsicht wert, Folterfilmfreunde sollten da besser auf Fortsetzungen bewährter Blockbuster warten und sich nicht von dem reißerischen Titel in die Irre führen lassen.
Hätte man die ersten zwanzig Minuten schlicht fortgesetzt, wäre möglicherweise ein weitaus spannenderer Streifen dabei herausgekommen.
So bleibt eine Handlung voller Logiklücken und Unwahrscheinlichkeiten, bei dem das irrationale Verhalten der langweiligen Charaktere nur die Spitze des Eisbergs darstellt.
Ein unorigineller Langweiler ohne Höhepunkte,
2,5 von 10

Details
Ähnliche Filme