Bio Slime (2010)
Bio Slime oder auch Alien Contagion genannt, ist vermutlich am ehesten in der Genrekategorie Body-Melt Horror einzuordnen mit dem Zusatzvermerk Low Budget Filmchen. Drauf aufmerksam wurde man damals, wenn man im internationalen B-Movie Sektor seine Augen und Ohren gespitzt hat und hier über den Promotrailer gestolpert ist, was nun auch schon wieder ein gutes Jahrzehnt zurückliegt. Zumindest sah das Material von Regisseur "John Lechago" nicht uninteressant aus und man erkannte seine eigenen Horrorvorlieben und Inspirationen mehr als deutlich. Blob (1958) läßt Grüßen ...
Die Story spielt hauptsächlich in einem Wohnkomplex für mehr oder weniger gescheiterte Existenzen, in dem sich Künstler, Maler, Dealer, Pornodarsteller und weitere Freaks aufhalten. Wie der Zufall so will, ist man in den illegalen Besitz von einem Koffer eines strenggeheimen Militärprojektes gekommen, in dem sich eine vermeintlich außerirdische Substanz befindet, die sich durch Aktivierung selbst zum formwandelnden Shapeshifter transformieren kann. Das diese dem Menschen nicht freundlich gesinnt ist, stellt man recht schnell fest, sodass man neben Problemen von Geldnöten, Untreue, Beziehungsstreit, Gewaltausbrüche, Alkohol und Drogensucht sich nun auch noch in einem Raum vor der schleimigen Kreatur verbarrikadieren muß und einfach zu überleben versucht. Es wird schleimig ...
Bio Slime hat das gleiche Problem wie viele Low Budget Filme, wo man einfach mehr will, doch die benötigten Geldmittel es einfach nicht zulassen. Dass man versuchte, das Beste draus zu machen, sieht man am Versuch der Story und Dramaturgie eine gewisse Tiefe zu geben. Sei es durch die Figurenzeichnung oder die klaustrophobische Spannung, die man versuchte, im Appartementzimmer aufzubauen. Leider ist das Ergebnis böse holprig und in gerade mal 12 Tagen Drehzeit auch nicht eben aus dem Ärmel zu schütteln mit mehr oder weniger Schauspielern die aus der vierten und fünften Reihe kommen.
"John Lechago" machte also das, was vermutlich jeder Filmschaffende machen würde. Getreu dem Motto: Sex Sells! Das Ganze noch angereichert mit gut gesetzten und schnellen Schnitten für die nötige Dynamik, einen düsteren Gesamtlook und die meiste Investition natürlich in die Effekte aus der Schmiede von Tom Devlin, deren Können und Qualität man deutlich erkennt. Folglich sind es die professionellen Effekte und jede Menge anschaulich nackte Haut und Sex, die den Film am Ende aufwerten und für Genre Freunde auch sehenswert machen. Von daher hat man das Beste draus gemacht!
Tatsächlich unterscheidet sich da Bio Slime auch ein wenig von anderen Artgenossen dieses Genres, denn durch die vielen freizügigen Sexszenen, teils mit Pornodarstellerinnen, aber eben auch durch das detailliert gezeigte Schleimmonster im Wechselspiel betrachtet, bekommt Bio Slime oder Alien Contagion einen ganz klaren Wiedererkennungswert. Das Ganze hatte echt Potenzial. - Ob man Bio Slime dann auf schleimig matschige Ekeleffekte mit Tentakelmutationen und jeder Menge nackter Haut von attraktiven Damen runter Reduzieren möchte, muß am Ende jeder selbst entscheiden.
Fazit: Als Genre und B-Movie Freund kann man durchaus einen Blick riskieren, doch man sollte seine Erwartungen nicht zu hoch ansetzen. Für einmal anschauen reicht es locker. Bewertung: 5,5 / 10 Punkte.