21.11.2006
"My sassy girl" basiert auf autobiografischen Geschichten, die von
Ho-sik Kim im Internet publiziert wurden. In Korea wurde dieser Film
zum Blockbuster und landete auf Platz 2 der Jahres-Charts 2001.
Zurecht? Diese Frage kann man nur mit einem bewegten "JA" beantworten.
Abseits des US-Komödien-Mainstream hat es Regisseur Kwak Jae-young
("The Classic", "Windstruck") geschafft, eine amüsante, kurzweilige
Rom-Com zu schaffen, die trotz der ungewöhnlich langen Laufzeit von
über 2 Stunden bestens unterhält. Lediglich der zweite Akt, in dem ein
Soldat auf einem Rummelplatz eine tragende Rolle spielt, ist etwas zu
lang geraten. Dies verzeiht man ihm aber gern. Ansonsten stimmt einfach
alles. Kamera, Schnitt und Musik fügen sich perfekt in das
romantisch-lustige Spektakel ein. Spielereien wie die in kurzen Filmen
gezeigten Drehbücher des Mädchens lockern das Ganze noch mehr auf. In
der ersten Stunde überwiegt der komödiantische Teil und herrlich wird
gezeigt, wie Kyon-woo erfolglos versucht, sich in der Beziehung zu
behaupten. Egal was er versucht, in dieser Beziehung hat sie die Hosen
an.
Nach der ersten Hälfte wird der Film etwas ruhiger und melancholischer,
schafft es aber trotzdem spielend, das hohe Niveau zu halten. Und wer
koreanische Filme kennt, weiß um die spezielle Art, Genres gekonnt zu
vermischen. Perfekt ist auch die Auswahl der Hauptdarsteller. Die
beiden geben mit ihrer erfrischenden Unbekümmertheit ein sympathisches
Paar ab. Man leidet mit Cha Tae-hyun, der den leicht naiven aber sehr
liebenswerten Loser Kyun-woo spielt und fragt sich oft, warum er sich
immer wieder den Spielchen und Beleidigungen des rotzfrechen Mädchens
aussetzt. Jeon Ji-Hyeon in der Rolle als durchgeknalltes, freches
Mädchen ist auch bestens besetzt. Trotz oder gerade wegen ihres
Auftretens ist man von ihr hingerissen. Wer also romantische Komödien
mag, für den ist dieser Streifen einfach Pflicht. Punkt!
Unverständlicherweise ist dieser Film hierzulande noch nicht
erschienen. Also muss (wie so oft) die teure aber fabelhafte DVD aus
Korea oder die etwas günstigere DVD aus Hongkong als Alternative
herhalten. Man sollte nur darauf achten, dass man sich den Director`s
Cut kauft, da dieser dem Film mehr Tiefe verleiht und wichtige Dinge
offenbart, die in der Kinofassung offen bleiben.