Hui, der Corman dreht einen Saurierstreifen. Bei dieser Konstellation darf man als geneigter Zuschauer die Erwartungshaltung getrost auf Grasnarbenniveau runterfahren. Und zuverlässig wie Mr. Sparmeister Corman nunmal ist, liefert er auch genau jenes ab. Dino Modelpuppen, gegen die Kermit der Frosch aus der Muppet Show als anatomisch 100% korrekte Amphibie durchgeht, dazu Schauspieler, von denen die meisten von talentierten Spiel noch nie was gehört haben. Wir haben eine unrealistische Lovestory und ein Script, das zwar originell, aber im Kontext herzerweichend dämlich ist (Frauen die Dino Eier gebären, aber sicher doch). Menschen werden aufgerissen und ausgeweidet und als möglichen Täter tüftelt die hiesige Law and Order Fraktion tatsächlich einen Rotluchs! aus (die Viecher sind doch nur unwesentlich größer als eine normale Hauskatze). Dafür sehen wir als Polizeichief den guten alten Harrison Page wieder, bekannt als geplagter Captain Trunk aus Sledge Hammer, im besten Overacting Modus.
Was mir dafür positiv auffiel, ist z.B. das die böse Forscherin tatsächlich wie ein Wissenschaftler aussieht und nicht wie in solchen B-Movies üblich, eine großbusige Blondine ist die man in einen weißen Doktorkittel gezwängt hat und dazu eine Hornbrille trägt. Zum anderen wäre da noch das unhappy Ending, das 1993 noch relativ unverbraucht war, hätte ich dem Regisseur gar nicht zugetraut.
Carnosaurus ist ein billiger und hirnrissiger Streifen, wenn man es mal objektiv sieht. Subjektiv hat er mir dennoch echt Spaß gemacht, der Film hat einen trashigen Charme, den man einfach gern haben muß. Allein die Pappdinos sind das Eintrittsgeld wert. Ich jedenfalls hatte Riesenfun, kann aber auch verstehen, wenn andere Reviewer den Film zerreißen. Man sollte auf alle Fälle einen Hang zum Trashgenuß mitbringen, wer seine Schwerpunkte auf Qualität und Ernsthaftigkeit legt, bitte Finger weg.
6/10