Manchmal ist man ja gezwungen in den filmischen Schlund der Hölle zu blicken. Bei diesem Film hat er sich wieder mal aufgetan.
Die 18-jährige Lucy (Britney Spears) ist zwar ein braves Mädchen, aber wie viele konsumsüchtige Teenies von heute hat sie nur eines im Sinne: Scheiß auf das Studium und mach bei einer Casting-Show mit, um flott berühmt zu werden, Kohle zu scheffeln und später im Drogenkonsum untergehen! Darum macht sie sich mit ihren zwei debilen Freundinnen auf, um zu solch einer Show zu gurken und nebenbei noch Ausschau nach ihrer Mami (Kim Cattrall) zu halten, die einst ihren herzallerliebsten Daddy (Dan Aykroyd) verlassen hat.
Wie bei ihrer Musik weiß man auch hier nicht wirklich was mit Frau Spears anzufangen. Sie sieht einfach süß und sexy zugleich aus, weshalb man sich nicht entscheiden kann, ob man sie nun zum Kindergeburtstag einladen oder einfach nur flachlegen will. Und Kim Cattrall (Revenant) und Dan Aykroyd (Sneakers) spielen leider außerhalb ihrer schauspielerischen Möglichkeiten.
Insgesamt präsentiert sich "Crossroads" als ein mit Teenie-Mucke vollgestopfter Film, bei dem Britney Spears einem ihre scheinbare Jungfräulichkeit abermals mit dem Holzhammer serviert. Hatte Regisseurin Tamra Davis mit "Best Men" bzw. "Bloody Wedding" noch einen anständigen und romantischen Action-Film zusammen gezimmert, so versagt sie hier bei Britneys Spielfilmdebüt. Ich persönlich hätte ja auch nix gegen eine beidhändig um sich ballernde Britney gehabt.
Jedoch wird hier saumäßig auf die Tränendrüse gedrückt und die verstaubtesten Klischees herausgekramt. So cruist Britney dann mit einer schwangeren Provins-Liesel und einer Quoten-Schwarzen mit Heiratsplänen durch die USA. Natürlich ist die Provinz-Liesel ausgerechnet von dem Stecher der Quoten-Schwarzen geschwängert worden und so nimmt das Unheil seinen Lauf. Das Drehbuch trieft daher nur so vor Klischees und man möchte es dem Autor am liebsten über den Schädel donnern.
Natürlich richtet sich der Film überwiegend an das weibliche Publikum zwischen 10 und 15. Dementsprechend gibt es auch keine nackten Tatsachen und alles endet in einem vollgezuckerten Happy-End, dass man sich am liebsten übergeben möchte. Im Endeffekt ist das Gesamtprodukt dennoch nicht so schlimm, wie es sich im Einzelnen anhört.
Britney Spears mag nun keine unbedingt schlechte Schauspielerin sein, doch Sänger in Filmen sind ja eh so eine Sache. Nur bei den wenigsten klappts wirklich. Und wenns dann mal zu klappen scheint, kann es dennoch passieren, dass die besagte Sängerin bei einem Flugzeugabsturz stirbt, wie man es bei Aaliyah gesehen hat. Immerhin schlägt sich Britney in dem Film besser als Mariah Carey, die in jedem Film eine absolute Niete wäre.