„Wir sitzen hier in der Falle wie ein Achtjähriger beim Päderasten-Treffen!“
Political Correctness hat sich bis zu den meisten B-Produktionen der Horror-Komödie noch nicht herumgesprochen und in den meisten Fällen ist das auch erfreulich.
Obgleich auch hier unheimlich viel über Sex gesprochen wird, ist es ja immer eine Frage der Wortwahl und da hat man sich im Bereich der Umschreibungen einiges einfallen lassen, um nicht zu plump zu erscheinen.
Nur leider gerät das Treiben phasenweise doch ein wenig zu dialoglastig, anstatt auf Vampir-Action zu setzen, was der Titel schließlich eher suggeriert.
Wir begleiten den coolen Bone, die toughe Carrie und ihren wehleidigen Freund Sam auf dem Weg zu einem Musikfestival, bis sich Sam auf die Karte erbricht, man den Weg nicht mehr findet und im abgelegenen Örtchen „Fate“ landet.
An einer kleinen Tankstelle wird Sam von einem bleichen Typen in den Hals gebissen, man flieht und stößt auf mehrere Gestalten mit spitzen Eckzähnen. Im Getümmel eilt ihnen ein gewisser Byron herbei, seines Zeichens Überlebenstrainer, der die drei zunächst mit in sein Domizil „Housechusetts“ nimmt…
Niedriges Budget lässt sich immer gut kaschieren, indem keine teuren Requisiten oder bekannte Darsteller zum Einsatz kommen, was hier natürlich auch der Fall ist.
Das fällt jedoch von Beginn an keineswegs negativ ins Gewicht, da alle mit hoher Spielfreude und zuweilen auch dazugehörigem Overacting bei der Sache sind.
Einen Typen wie Bone will man zwar nicht als Kumpel haben, doch in so einem Streifen mausert sich der stets rauchende coole Typ mit schlagkräftigen Argumenten rasch zum eindeutigen Helden, aber auch Carrie, weiß sich gegen einige Anzüglichkeiten genauso zur Wehr zu setzen, wie sie tatkräftig austeilt.
Auf das Austeilen muss der Zuschauer nur leider allzu häufig eine Weile warten.
Denn trotz einiger skurriler Figuren entsteht phasenweise ein wenig Leerlauf, da beispielsweise eine Rede an die versammelte Vampirgemeinde viel zu lang ausfällt und auch einige sexuelle Anspielungen hätten deutlich kürzer ausfallen können.
Dennoch zündet der Dialogwitz ab und an, vor allem, wenn man die Richtung Zucker/Abrahams einschlägt und absurde Situationen herbeiführt (Hilfe suchende Blondine) oder deutlich werden lässt, wie wenig man sich selbst ernst nimmt (abrupte Unterbrechung der anschwillenden heroischen Musikuntermalung).
Auch die Tatsache, dass es sich bei den Vampiren lediglich um bleiche Typen handelt, die sich unter anderem vorm Haus der potentiellen Opfer eine Zigarette anzünden und Alltägliches diskutieren, führt zum Schmunzeleffekt.
Nebenbei kommt es natürlich noch zu einigen Konfrontationen und da fließt und spritzt letztlich doch noch eine Menge Kunstblut, auch wenn detaillierte Momente wie ein Pflock im Gesicht oder das Einführen eines Staubsaugers (mit Platz-Effekt des dazugehörigen Beutels) eher selten sind, aber durchaus angenehm erscheinen, da die Spezialeffekte allesamt handgemacht sind.
Gegen Ende mag man sich den Ausgang zwar bereits zu Beginn des Showdowns ausmalen, doch in einem Supermarkt kommt noch einmal ein wenig Bewegung auf und einige Situationskomik ist ebenfalls zu verzeichnen.
Freunde anspruchslosen Humors können also durchaus einen Blick wagen. Das Treiben entfaltet sich als locker und erheiternd, auch wenn der simplen Handlung zuweilen der rote Faden entgleitet und manche Gags aufgrund schwacher Pointe auf der Strecke bleiben.
Ein sympathisches Häppchen für Zwischendurch, mit nicht allzu viel Action oder gar Spannung, aber genügend Unterhaltungswert, um Leute bei Laune zu halten, die nicht unbedingt auf typische Vampirfilme stehen.
6,5 von 10