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BARFUSS BIS ZUM HALS war die SAT1-Produktion, die mit ihrer Ankündigung „Die nackteste Komödie aller Zeiten" schon vor der Ausstrahlung kräftig die Webetrommel rührte. Dabei handelt der Streifen im Wesentlichen von einer Gemeinde, die in der deutschen Filmwirtschaft bislang eher stiefmütterlich behandelt wurde: Den Anhängern der Freikörperkultur.

Die Story ist schnell erzählt und bietet dir Grundlage für eine typisch deutsche Verwechslungskomödie: Ein FKK-Club wechselt den Eigentümer, der sich vor Ort erstmal ein Bild seines neuen Grundstücks machen will. Natürlich soll die eigentliche Funktion des Geländes erst einmal geheim bleiben...

Zuerst sollte man vor der Schauspielerriege, die fast die ganze Zeit über hüllenlos vor der Kamera agiert, den Hut ziehen - Eine reife Leistung, deren Unbekümmertheit es schafft, dass der Nudismus nach kurzer Zeit schon gar nicht mehr auffällt. Trotz absehbarem Ende unterhält der Film über 90 Minuten ohne Unterbrechung. Hansjörg Thurn versteht es geschickt, die Gegensätze der ost-/westdeutschen Moralvorstellungen ohne erhobenen Zeigefinger zu beleuchten - und auf witzige Weise zu persiflieren. Natürlich steht eine scheinbar aussichtslose Liebe zweier junger Menschen im Mittelpunkt, natürlich werden sämtliche Klischees bedient, wenn ost- und westdeutsche Kulturen aufeinandertreffen. Dennoch zaubert der Streifen von der ersten bis zur letzten Minute Gute Laune ins heimische Wohnzimmer, wozu die unbekümmerten Darsteller sicherlich einen großen Teil beitragen. 

Mal wieder ein gelungener Beitrag aus der deutschen Komödienschmiede - kurzweilige Unterhaltung ohne großen Tiefgang. Das beste Mittel gegen tristen Arbeitsalltag für einen Fernsehabend mit der ganzen (aufgeschlossenen) Familie!

(7/ 10)

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