Es sollte mal wieder eine Liebes-Komödie sein. Diesmal fiel meine Wahl auf '(500) Days of Summer'. In dem guten Stück sehen wir wie Tom Hanson (passend besetzt mit Joseph Gordon-Levitt) sich in Summer (Zooey Deschanel) verliebt. Diese Romanze ist von Anfang an zum scheitern verurteilt und die beiden Trennen sich wieder. Da sie sich immer wieder über den Weg laufen, gibt es allerhand Gelegenheiten in denen sie wieder zueinander finden können. Bis zum Schluss bleibt die Frage offen (zumin. für mich - meine Frau durchschaut das meistens schneller) ob die beiden wieder zusammen kommen.
Die ganze Geschichte ist nicht Chronologisch aufgebaut. Man sieht in der einen Szene wie die beiden Schluss machen und in der nächsten wie sie zum ersten Mal aufeinander treffen. Die Story ist soweit also von Anfang an klar. Nur das Ende ist offen. Ich konnte mich gut in Tom rein versetzen und fühlte den ganzen Film über mit ihm. Er ist Hals über Kopf in die scheinbar unnahbare Summer verliebt und kommt mit ihrer Einstellung zu einer nicht festen Bindung zu keinem Zeitpunkt klar. So ist es auch nicht verwunderlich, dass er irgendwann in ein tiefes Loch fällt (nicht wörtlich natürlich). Wenn er dann mal wieder nicht weiter weiß, sucht er seine 14 jährige Schwester auf. Sie weiß genau worauf es auf dem Schlachtfeld der Liebe ankommt und gibt ihm die richtigen Tipps.
Gordon-Levitt, den ich bisher nur aus 'Hinterm Mond gleich links' kenne, gefiel mir in dieser Rolle sehr gut. Mit seiner Mimik berührte er mich: Liebe und Trauer im Wechsel - manchmal auch gleichzeitig. Deschanel als Summer steht dem in nichts nach. Für mich also eine perfekte Besetzung der beiden Hauptrollen.
Regisseur Marc Webb folgt nicht den typischen Konventionen einer Liebeskomödie und erschuf ein anderes Erlebniss dieses Genres. Es fühlt sich auch garnicht wie eine Liebes-Komödie an. Web hält einige Szenen in einem bestimmten Farbton, um dieser mehr Ausdruck zu verleiene. So tanzt zum Beispiel Tom frisch verliebt auf der Straße (natürlich tanzen alle Pasanten mit und sind auch überaus talentiert - wie in Bollywood-Filmen halt) und grüßt alle Leute. Jeder in dieser Szene ist blau angezogen. Das macht den Wechsel der Szenen und den darin unterschiedlichen vorherschenden Gefühlen drastischer.
Für mich ist das einer der besseren Filme des Genres. Meiner Frau hat das gute Stück jedoch nicht gefallen. Sie gibt nur 5 Punkte und das für die gute Schauspielleistung. Sie meint es ist keine typische Liebeskomödie für Frauen. Für eine Männer-Liebes-Komödie dagegen spricht, dass das gesamte Geschehen aus Sicht des Mannes gezeigt wird. So sieht man zum Bespiel in einer sehr gelungenen Split Screen Szene wie eine Party von Summer verläuft und gleichzeitig wie sich Tom ausgemalt hat, wie diese Party sein sollte. Die innere Gefühlswelt von Summer wird dagegen nicht näher beleuchtet. Um dem männlichen Zuschauer auf die Sprünge zu helfen, erklärt Toms Schwester auch immer sehr ausführlich was in Toms Beziehungsleben falsch läuft und wie Frauen so ticken.
Jedem Mann mit Herz ist dieser Film also zu empfehlen ;)
Mein Fazit:
besser als 'Schlaflos in Seattle' (7) - ach wie schön, Meg Ryan und Tom Hanks finden zueinander
(500) Days of Summer (8)
schlechter als 'Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich' (9) - Wahnsinnig gut besetzte Komödie mit tollen Gags