Review

Komplette Serie

„Der Bodyguard – I will always PROTECT you!“


Gleich zu Beginn : Kurenai ist nichts Dolles. Kurenai ist aber auch nichts Schlimmes. Der Anime hat einen wirklich interessanten Stil, sympathische Charaktere, allerdings auch ziemlich nervige Charaktere (die Gott sei Dank schnell in den Hintergrund treten), eine interessante und frische Story und ein glanzloses, wenn auch nicht misslungenes Finale. Ich weiß auch gar nicht genau, was für ein Genre ich Kurenai unterordnen soll. Es hat einen kleinen Touch Fantasy, einen großen Touch Slice-of-Life, einen Schwung trockenen Humor und in einer Folge sogar Musik im Blut.

Story

Es erinnert an „Leon der Profi“ und „Der Bodyguard“ gleichzeitig. Obwohl Shinkuru hier eher wie ein „Halbprofi“ wirkt. Der Hauptcharakter, Shinkuru Kurenai, bekommt den Auftrag auf ein Mädchen namens Murasaki aufzupassen. Sie stammt aus einer betuchten Familie, was zu vielen witzigen Momenten führt, weil sie in einem engen kleinen Apartment mit Shinkuru ziehen muss. Und wie das so am Anfang ist, prallen da zwei Welten aufeinander. Murasaki gehorcht nicht, sieht in Shinkuru bloß als einen von vielen Diener und dadurch geraten sie hin uns wieder aneinander. Aber wie das halt typisch ist, schweißt irgendetwas, irgendwann die Beiden zusammen und eine wunderbare Freundschaft beginnt. Leider kommt in den 12 Folgen, die Hauptstory etwas zu kurz und wird erst gegen Ende mit einigen unerwarteten Momenten so richtig ins Rollen gebracht. Davor gibt es einige Alltags-Folgen, die fast schon wie Filler wirkten, aber trotzdem einen gewissen Grad an Unterhaltungswert hatten. Besonders die Musical-Folge zeugte von hohem Einfallsreichtum und strahlte einen ganz besonderen Charme aus. Das Ende ist wie bereits erwähnt wenig spektakulär, aber es ist immerhin auch hier eine abgerundete und abgeschlossene Sache. Allerdings werden Hardcore-Manga Fans schockiert sein, denn es sollen wohl viele viele Veränderungen vonstatten gegangen sein.

Animation

Optisch hat mir der Anime wirklich erstaunlich gut gefallen. Ich mochte diesen leicht düsteren Stil total und ich fühlte mich fast in einen Tim Burton Anime hinein versetzt (der erst noch erfunden werden muss). Auch das Charakterdesign ist ziemlich gelungen. Etwas gewöhnungsbedürftig waren jedoch die Augen mancher Charaktere, die irgendwie leicht eckig wirkten. Vielleicht gehört das zu diesem besonderen Stil. Ebenfalls ziemlich cool waren die Martial Arts Kämpfe. Sie wirkten absolut bodenständig und mit vielleicht einer winzigen Ausnahme zu keiner Zeit überzogen.

Sound

Kreative Bilder beim Opening, die Figuren bekommt man nur im recht komischen Chibi-Style mit stetig weißen Hintergrund zu sehen. Allerdings gefiel mir das Lied nicht sonderlich. Es wirkte einfach wenig stimmig auf mich und klang wie Million andere Lieder. Auch das Ending war nicht originell und plätscherte nur öde vor sich hin. Die BGM habe ich komplett vermisst, entweder war sie wirklich TOTAL eintönig, oder man hat schlicht keine gebracht. Nicht einmal nahm ich irgendeine Art von spannender Musik während des Animes wahr. Auch nicht bei den Action – und Dramatik Szenen. Ebenfalls ein Kritikpunkt war die Synchronstimme von Shinkuru. Ich finde es wirklich super, wenn Frauen Jungs sprechen, doch sollte man darauf achten wie alt der Junge ist und ob die Stimme zum optischen Erscheinungsbild dieser Figur passt. Das Frauen Kinderstimmen haben, beweisen nicht nur die Japaner – auch Otto, Benjamin Blümchens bester Freund, wird seit Jahrzehnten von einer Frau gesprochen. Doch dort ist es ein kleines Kind. Lange Rede kurzer Sinn, was ich damit sagen will : Shinkuru klingt viel zu weiblich und die Stimme passt 0 zu seinem Erscheinungsbild. Er hätte eine richtige männliche Stimme haben sollen wie z.B, die Stimme von „Okazaki“ aus Clannad, oder „Kyon“ aus Haruhi. Dafür liefern alle anderen Synchronsprecher eine super Leistung ab. Besonders Murasakis Stimme ist einfach zuckersüß, aber natürlich nicht mit einer „Größe“ wie „Ushio Okazaki“ zu vergleichen.

Charaktere

Mit Ausnahme der unpassenden Stimme, ist Shinkuru im übrigen ein ziemlicher Sympathiebolzen, der eine wirklich überzeugende Fürsorge für Murasaki entwickelt. Auch seine Kindheitsgeschichte hat mich in seinen Bann gezogen und zum Teil auch schockiert und sehr traurig gemacht. Murasaki ist natürlich mein Lieblingscharakter. Ihre Stimme, ihr Auftreten, ihre unglaubliche Reife und ihre Neugier auf unbekannte Sachen sind einfach niedlich und es macht einfach Spaß sie dabei zu beobachten, wie sie immer auf etwas „Neues“ trifft. Tamaki (eine von 2 Nachbarn von Shinkuru) ist mein zweiter Lieblingscharakter. Obwohl sie mir viel zu kurz kommt, hat sie, wenn sie mal anwesend ist, einer super sympathische Ader und sorgt immer für eine witzige Stimmung. Sie trägt die meiste Zeit immer einen etwas gammlig wirkenden Jogging-Anzug, der aber zu Tamaki passt, wie „Al“ zu „Ed“. Yamie ist die zweite Nachbarin von Shinkuru und die „Grufti“ im Haus. Auch sie war eigentlich recht sympathisch, obwohl sie meist ziemlich träge wirkte und selten aus sich heraus kam. Aber ihre Kleidung ist einfach nur cool, besonders die Geschichten die sie über den „Totenkopf“ erzählt. Benika war auch ziemlich cool, obwohl sie wie eine zu 75% abgespeckte Version von Balalaika aus Black Lagoon wirkte. Trotzdem ist sie mit einer tollen, sympathischen Art ausgestattet und Benika kann zudem noch richtig gut die Fäuste sprechen lassen. Einzige große Nervensäge war Yuuno Houzuki, die in der Anfangsphase ein riesen großer Störfaktor ist und eigentlich nur ein paar unbedeutende Kleinigkeiten zur Story beiträgt. Gott sei Dank tritt sie später ganz weit in den Hintergrund, so dass man von ihrer widerlichen Art verschont bleibt.

Empfehlung

Tja, wem kann ich Kurenai empfehlen? Es ist immer schwer eine Empfehlung für Animes auszusprechen die ziemlich einzigartig sind. Vielleicht geht meine Empfehlung an Leuten die sich vom Mainstream abkoppeln wollen und sich mal auf was Neues einlassen wollen. Martial Arts Fans dürfen auch ruhig rein schauen, sofern sie keine „Super-Ultra-White-Dragon-Power-Hyper-Gigant-Kicks“ erwarten.


Fazit

Kurenai ist solide Kost für Zwischendurch. Zum großen Wurf, fehlt dem Anime dann aber leider das gewisse Etwas.
Kurenai bekommt 7 von 10 begeisterte Besuche ins Badehaus.


7/10

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