Apocalypse Now (1979)

Captain Willard (Martin Sheen) wartet auf dem Höhepunkt des Vietnam-Krieges in einem Hotel Zimmer auf einen Auftrag. Dieser lässt nicht lange auf sich warten. Sein Auftrag lautet: Den durchgedrehten Colonel Kurtz (Marlon Brando), der sich im Kambodschanischen Dschungel eine eigene kleine "Armee" aufgebaut hat, auszuschalten, egal um welchen Preis.
Willard macht sich also mit einer kleinen Truppe von (mehr oder weniger) Soldaten (einer ist Koch und hält dem psychischen Stress in Vietnam nicht Stand, der andere ist erst 17 etc.) auf den Weg nach Kambodscha. Ihr Weg führt sie über einen Fluss von Vietnam nach Kambodscha. Auf ihrem Weg treffen sie auf durchgeknallte Armee Obermotze, wie zum Beispiel Leutnant Kilgore, der Hubschrauberangriffe am liebsten bei Wagners "Ritt der Walküre" durchführt und auch gerne mal seine Soldaten zum Surfen schickt, während die Küste gerade bombardiert wird.
Die Truppe von Willard landet aber auch einmal auf einer großen Party, mitten im Kriegsgebiet, auf der als Spezialgäste ein paar Playboy Bunnies eingeladen sind...

Was Francis Ford Coppola hier abgeliefert hat ist einer der besten, wenn nicht sogar der beste (Anti-)Kriegsfilm überhaupt. Allein schon die ersten Bilder sorgen für Gänsehaut. Zu der Musik der Doors fliegen in Zeitlupe Helikopter durchs Bild, kurz danach wird der im Hintergrund zu sehende Dschungel mit Napalm Bomben dem Erdboden gleichgemacht. Solche atemraubenden und faszinierenden Szenen ziehen sich durch den kompletten Film, eine andere wäre zum Beispiel noch, wenn Leutnant Kilgore am Strand steht der gerade bombardiert wird, eine Granate ein paar Meter neben ihm einschlägt, die Soldaten alle in Deckung gehen und er seelenruhig stehen bleibt und überlegt wie man am besten die Wellen zum surfen nehmen könnte. Es sind einfach zu viele Szenen die man aufzählen könnte...
"Apocalypse Now" fängt das Vietnam Flair verdammt gut auf, auch wenn es nur Sekundär um den Krieg geht und Primär um den Auftrag Willards. Es ist einfach großartig anzusehen wenn nachts ein Lager der Amerikaner angegriffen wird und Captain Willard durch den Schützengraben geht und man einige Soldaten sieht, die psychisch am Ende sind und andere die einfach wild in den Wald ballern weil sie nicht sehen wo die Vietcong sich verstecken. Leider lässt dieses Vietnam Flair gegen Ende nach, wenn Willard den verrückten Kurtz findet. Dies macht jedoch nur einen kleinen teil dieses Machwerks aus.

Die Schauspielerischen Leistungen sind wirklich super. Martin Sheen bringt den Captain, der im Krieg hängen blieb und alles locker und gelassen nimmt, wirklich sehr gut rüber. Marlon Brandos Rolle als durchgedrehter Colonel Kurtz ist ebenfalls extrem gut besetzt. Der junge Laurence Fishburne spielt seine Rolle als 17 jährigen Soldaten aus der Bronx auch mehr als gut.

Kurz gesagt ein wirklich sehenswerter Film mit einer super schauspielerischen Leistung, sehr guter Action und Gänsehautstimmung.
Wegen dem angesprochen Vietnam Flair, das leider gegen Schluss abbaut gibt es aber einen Punkt weniger, da es wünschenswert wäre, wenn der kurze Teil gegen Schluss ebenfalls dieses Flair einfangen würde.

9/10