1582, Japan
Fürst Oda wollte Japan einen, ein gloreiches Land erschaffen, das in Frieden lebt. Doch das blieb ihm verwehrt. Er wurde bevor er den Traum verwirklichen konnte, ermordet. Das Volk Japans jedoch genoss eine kurze Zeit des Friedens. Doch wie es in einem Krisengebiet ist, währt diese Freude und diese Zeit nur kurz. Der Nachfolger, General Toyotomi beendete den Aufstand blutig und stürzt das Land mit seiner Zwietracht und seinen Neidern in weitere Unruhen und in ein Chaos. Goemon ist ein Meisterdieb und lebt in dieser Zeit.. doch Goemon war nicht immer ein Meisterdieb, hingegen seinen Charme ist er ein meisterlicher Ninja, der Fürst Oda alles verdankt. Freundschaft und Liebe sind eine dünne Linie zwischen Verrat und Missgunst. Und so wundert es nicht, dass Goemons Vergangheit die Zukunft des Landes beeinflusst.
Regisseur Kazuaki Kiriya wird einigen ein Begriff sein, wenn nicht unter diesen Namen, vielleicht aber der Film Casshern, der durchaus viel Lob und Resonanz hervorgerufen hat. So ist auch dieses, ja epochale Fantasy-Drama im ähnlichen Stil. Stil deswegen, da es ein verhältnismäßig geringes Budget von nur 9 Mio US Dollar hatte sich aber CGI durchweg bedient. Ich komme automatisch zu einem Kritikpunkt oder eher Stilmittel zu sprechen. Eben diese CGI Effekte sind so gekünstelt, dass sie am Anfang mehr als nur befremdlich wirken. Es wirkt teilweise wie ein Standbild, in dem sich die Protagonisten auf der Stelle bewegen. Beim Schauen musste ich oft die Augen rollen und ein “was für ein Scheiss” fiel nicht nur ein Mal über meine Lippen. Doch nach ein paar Minuten hatte man sich daran gewöhnt und muss eingestehen, dass es zwar sehr, sehr seltsam wirkt, nur dadurch das Ganze so surrealistisch auf einen nieder prasst, dass man es als Stilmittel durchgehen lassen kann oder möchte. Etappenweise beschleicht das Gefühl, dass man einen Anime schaut, besonders bei Szenen in denen Goemon eine der spektakulären Verfolgungsjagden hingibt, wirkt es absolut gemalt, aber berauschend. Hier werden die Meinungen sich auf jeden Fall teilen. Was der eine toll findet, wird der Rest als störend aufnehmen. Mir hat es, nach anfänglichen Problemen zum Ende hin sehr gefallen. Aber davon abgesehen, bietet der Film einen tollen japanischen Robin Hood. Ishikawa Goemon ist eine Legende bzw eine Halbwahrheit wie Robin Hood in England (Westen). Ein Volksheld der den Armen die Beute überlässt und sich nur einen Teil für ein schönes Leben nimmt. Dieser “Held” wird sehr charismatisch von Eguchi gespielt, der mir aber als Schauspieler völlig fremd ist. Er hat aber, wie gerade erwähnt eine tolle Ausstrahlung und wirkt nicht nur verbissen, sondern auch lustig und ehrlich. Wenn man so eine Figur darstellen will, sind diese Eigenschaften nicht unbedingt vom Nachteil. Zwar ranken viele Geschichten und Mythen rund um diesen Namen, aber keine kann belegt werden. Lediglich das er tatsächlich im Jahre 1582 lebte und ein exzellenter Ninja war. Die Azuchi-Momoyama-Zeit ist auch ein traumhafte Kulisse für solch ein Epos. Die 3 Herrscher im Umbruch und Wandel der Zeit.
Kurz, Die Legende von Goemon wird von Kiriya Sicht erzählt. Typisch japanisch mit viel Pathos, Ehre, entsprechenden physikalischen Gesetzen und jede Menge Krchbumm.
Saizô und Goemon wurden beide von Oda aufgenommen und wurden seine Shinobi. Goemon hatte zu Lebzeiten Odas die Aufgabe die Nichte Chacha (ich find den Namen ja schrecklich und die Dame hässlich) aufzupassen. Der Film zeigt in eindrucksvollen Bildern den Werdegang Goemons als Dieb und anschließend als den „strahlenden und gebrochenen“ Helden. Man begleitet förmlich den Meisterdieb und wird durch Rückblenden in Kenntniss gesetzt wer er wirklich ist. Eindrucksvolle Bilder ist schon teilweise untertrieben, dann das Bild der BD bzw, des Filmes ist unglaublich intensiv. Besonders in Erinnerung ist mir die Unterhaltung des Teemeisters mit der Hoheit Chacha geblieben. Die Aussicht auf das Schloss im Hintergrund und der See im Vordergrund, dazu die Sonne und die Blumen. Das wirkte wie ein Gemälde. Ganz großes Kino. War echt begeistert.
Die Story baut kontinuierlich auf das furiose Finale. Hier hat der Regisseur meiner Meinung nach wunderbar die kleinen Krumen an Fakten mit Fiktion vermischt. In Wirklichkeit wurde ja Goemon in den Kessel gekocht, als sein Attentat auf Toyotomi Hideyoshi scheiterte.
In Kiriya Interpretation opferte sich Saizô mit einer lodernden Rede um sein Kind zu schützen, nachdem er vom Verräter beauftragt wurde eben Toyotomi zu erledigen, ebenso auch Goeomon. Nachdem dies scheiterte wird Saizô gefangengenommen und wird von Goemon gerettet. Das kann nicht gut gehen und so muss seine Frau dran glauben. Saizô liefert sich aus und kommt im kochenden Kessel um. Hier nimmt dann Goemon die Zügel in die Hand und verlässt seinen Kodex nicht aus Rache zu handeln.
Und Himmel, ja. Ab hier wird es ein Actionfeuerwerk per excellence. Die letzten 30min erlebt der Zuschauer eine Schlacht, wo richtig die Fetzen fliegen und das meine ich wörtlich. Man sitzt im Sessel und sieht ein Finale nach dem anderen an. Es ist etwas in die Länge gezogen, aber das ist man vom Asiakino gewöhnt, also ist es al Kritikpunkt etwas unfair. Dennoch sei es an dieser Stelle erwähnt. Aber schaut es euch selber an, ihr werdet auf jeden Fall top unterhalten.