Review

kurz angerissen*

erstmals veröffentlicht: 11.05.2014

Ästhetisch faszinierendes Vampirdrama, das dramaturgisch auf konventionellen Schienen fährt, allerdings ein paar Rollentypen auf links dreht und auf diverse Klischees verzichtet - selbst die Reißzähne werden als überflüssig erachtet. Befreit von all dem traditionell überlieferten Schmuck tritt der Durst als innerster Drang in den Vordergrund, und Bedrohung ergibt sich durch religiöse / sexuelle Verdichtungen, experimentelle, schwunghafte Kamerafahrten und die immense Ausstrahlung insbesondere der Hauptdarstellerin, die im späteren Verlauf einige Gänsehautmomente erzeugt. Wie man das von Park Chan-wook erwarten konnte, gehen mit den inhaltlichen Ambitionen auch visuelle einher: Gerade die Szenen, in denen die immensen Kräfte der Vampire veranschaulicht werden und sie mit einem Griff einen ganzen Sessel inklusive darin sitzender Person ohne sichtbare Mühe hochheben oder meterweite Sprünge ausrichten, sind von ihrer Idee zwar so typisch für den Vampirfilm, sehen aber in der Praxis unvergleichbar leichtfüßig und dadurch auch unheimlich aus.

*weitere Informationen: siehe Profil

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