Ambitionierter, aber leider repetitiver und dadurch etwas schwerfälliger Kult-Fantasyhorror von Clive Barker, der im Gegensatz zu seinem Meisterwerk Hellraiser einer sehr überladenen, aber letztlich viel zu banalen Mythologie wenig Atmosphäre hinzufügen kann und am Ende dennoch zu viele Sinnfragen unbeantwortet lässt.
Der Film startet sehr spannend und mysteriös, Aaron Boone wird durch seltsame Alpträume geplagt, die ihn die aktuellen Taten eines Serienmörders nachfühlen lassen, sein Psychiater ist überzeugt davon, dass Boone selbst zu diesen Taten fähig ist. Gleichzeitig sehnt sich Boone nach einem geheimnisvollen, von Monstern bewohnten Ort namens Midian, den Boone aufsuchen möchte, um den Rest seines Lebens dort zu verbringen.
Warum? Keine Ahnung, seine Partnerin Lori scheint ihn wohl so sehr zu lieben, dass sie sich sogar nach Midian begibt, um nach ihm zu suchen, er entschied sich aber zunächst für das Leben in der Unterwelt. Insgesamt bleibt vieles im Dunkeln, rund um Midian, die "Brut der Nacht", die Verbindung dieser zur Realität und die Motivation Boones nach Midian zu gehen. Zu oft fragt sich der Zuschauer nach dem "Warum?" und bleibt ratlos. Zu oft nimmt der Zuschauer keinen Anteil an der Friedhofsunterwelt, sondern fühlt sich eher in die Rolle eines unbeteiligten, stellenweise gar ahnungslosen Betrachters versetzt, vieles wirkt unschlüssig und zu einfach erzählt. Natürlich fühlt man sich mehr mit den Monstern verbunden und fragt sich im Laufe des Films, wer denn nun die wirklichen Monster sind: Die, die in Frieden in ihrer Unterwelt leben möchten, oder die Menschen, die das was sie nicht verstehen am liebsten jagen oder vernichten wollen. Aber reicht dieser Narrativ für 120 Minuten Film? Obwohl die Monster Sympathieträger sein sollen, sind sie mir zum Großteil dann doch egal, weil sie, bzw. ihre Welt einfach zu wenig emotionale Tiefe besitzt.
Trotz toller Effekte und einer sehr detailverliebten Welt voller Monster, konnte mich der Film durch viele Storylücken und unbeantwortete Fragen nur zum Teil unterhalten. Heute lebt der Film sicher von seinem Kultstatus, aber auch hier gilt dasselbe wie für sehr viele Kultfilme: Mit dem Lauf der Zeit werden solche Filme kritiklos abgefeiert, weil man sie einfach abfeiern möchte. Dass sollte nicht über vorhandene Schwächen hinwegtäuschen.
Am Ende bleibt ein rasanter Fantasytrip nach Midian, mit großen Schwächen bei der Story, einer für mich oft unpassenden Atmosphäre und zu vielen Fragezeichen.
5/10