Horrormeister und "Hellraiser"-Erschaffer Clive Barker höchtpersöhnlich erweckte die "Brut der Nacht" zum Leben - leider in relativ durchwachsener Form. Auf der Habenseite kann "Cabal" aufwendige Maskenarbeit, eine atmosphärische Inszenierung und auf einen actionreichen Showdown vorweisen. Nicht zu übersehen, daß hier ein erfahrener Handwerker des Faches am Werke war! Leider fehlte diesem erstklassigen Handwerker hier aber offenbar doch ein wenig das Fingerspitzengefühl für eine wahrlich ausgewogene, fesselnde Story. So düster, schräg und nett die Idee des unterirdischen Friedhofreiches "Midian" auch sein mag, was nutzt das schon, wenn die Charaktere vollkommen blass, ihre Motivationen weitgehend im Dunkeln bleiben und darüberhinaus auch nahezu keinerlei Background-Wissen über "Midian" vermittelt wird? Zumindest der Nicht-Kenner der Buchvorlage (mich eingeschlossen) kann hier eigentlich nur den Eindruck gewinnen, mitten in einer zweifellos potenzialnehafteten Geschichte gelandet zu sein, ohne dabei jedoch zu wissen, worum es eigentlich geht. Was beispielsweise bezweckt der diabolisch dreinschauende Maskenmann mit seinen offenbar willkürlichen Morden? Kein Plan kann ich nur sagen, wirkt mitunter fast schon zusammenhangslos in die Handlung geschnitten...
Logisch und schade, daß es einem quasi zugangslosen Zuschauer dann auch konsequent schwer fällt, sich der Atmosphäre und der Spannung so richtig hinzugeben. Hinzu kommt, daß wir es hier ja ohnehin nicht mit einem waschechten Horrorszenario zu tun haben, das auch bei einem Story-Rohrkrepierer noch mit klassischen Mitteln vordergründig zu schocken vermag, sondern doch eher mit einem leicht schrägen Fantasy-Grusel, in welchem das Böse garnicht soooo furchtbar böse ist. Gerade hier ist ergiebiger Background zwingend von nöten, um richtig einsteigen zu können...
Immerhin kann man sich ja bei "Nightbreed" noch an einer unterhaltsamen Actionpalette ergötzen. Von einzelnen Kills im Slasher-Stil (durch den bereits erwähnten Warum-auch-immer-Killer) abgesehen konzentriert sich die Action fast vollständig aufs ausufernde Finale. Hier dürfen sich Polizei und Monster eine richtig coole Schlacht auf und unter Midian liefern, wobei blutige Einschüsse und Explosionen die düstere aber nicht wirklich unheimliche Szenerie dominieren.
Immerhin ist der ganze Spass mit Craig Sheffer (der allerdings nie den Sprung in Hollywoods A-Liga schaffte) und im weiteren u.a. den Horrorikonen David Cronenberg und Doug "Pinhead" Bradley wirklich gut besetzt, weswegen man sich "Cabal - Die Brut der Nacht" doch in jedem Falle mal ansehen kann.
Fazit: Optisch hui, Story und Charaktere verunglückt. Einmal mehr auch Geschmackssache, zumal es sich ja um keinen waschechten Horrorfilm handelt. Durchaus denkbar, daß "Nightbreed" durch den gerüchteumrankten aber bisher nicht erschienenen Director's Cut neben zusätzlicher Gewalt gehörig an Klasse und logischer Nachvollziehbarkeit gewinnen könnte...